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FN 636: Sagt jetzt immer, es ist Kunst

Dann darf man ja alles. Und dann ist auch der schwachsinnige Werberat überflüssig.

Dieser Werberat hat sich über eine völlig harmlose Werbung alteriert: Auf ihr verschüttet ein Mann Kaffee, weil er einer hübschen Frau nachschaut. Wobei diese wohlgemerkt ganz angezogen war. Der Mann auch. Gegen den zahllose Male in Wien plakatierten nackten Hermaphroditen, der sowohl die weiblichen wie die männlichen Geschlechtsorgane voll und ganz zeigt, um den Garten der Lüste beim rotgrünen Lifeball zu bewerben, hat der Werberat jedoch nichts einzuwenden. Denn das wäre nämlich Kunst. Damit ist jetzt jeder Pornografie, jedem Unsinn Tür und Tor geöffnet. Man braucht nur noch zu sagen: Es wäre Kunst (und wirbt halt winzig für eine Galerie, die sich im Leben keine Plakatwerbung leisten könnte). Dringende Bitte: Schafft den Werberat ab. Verlogener geht’s nimmer.

PS: Oder hat der Werberat nur deshalb die eingangs beschriebene Werbung getadelt, weil jener Mann eindeutig heterosexuelles Verhalten zeigt? Was ja heutzutage wirklich nicht mehr geht, bei allem Bekenntnis zu Toleranz.

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