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Wien ist bei weitem österreichischer Rekordhalter bei der rasch steigenden Arbeitslosigkeit. Wien ist bei weitem österreichischer Rekordhalter in Sachen Zuwanderung. Wien ist bei weitem österreichischer Rekordhalter bei der Gewährung von Grundeinkommen. Es ist zwar in den Ohren mancher politisch inkorrekt, zwischen diesen drei Fakten einen Zusammenhang zu sehen. Aber er besteht und zwar sogar sehr eng.
Die Erhaltung des gegenwärtigen Wohlstands in Wien und Österreich zumindest auf dem gegenwärtigen Niveau kann nur durch ständige Innovationen der den globalen Konsumenten angebotenen Produkte gelingen.
Und jedenfalls ist auch bei diesem ebenso wie bei den Naturwissenschaften Bildung die entscheidende Basis. Damit steht hierzulande Wien im Zentrum der Notwendigkeiten: Denn die Stadt ist das absolute Bildungszentrum Österreichs.
Jedoch: Der Zustand der österreichischen Universitäten ist deplorabel. Fast hat man den Eindruck, dass sie nichts können, außer ständig um mehr Geld zu jammern. Einerseits ist die wissenschaftliche Qualität in vielen (vor allem sozial- und geisteswissenschaftlichen) Bereichen gering; andererseits können die Unis angesichts der Menge von Studenten kaum besser sein. Am ersten Defizit sind die Rektoren hauptschuld, am zweiten die Politik.
Solange in den allermeisten Studienrichtungen viel zu viele Studenten ihr Glück versuchen können, produzieren die Universitäten sowohl im Feld der Wissenschaft wie auch beim Thema Bildung katastrophale Leistungen. Das kann man nicht nur an sämtlichen internationalen Rankings ablesen. Das zeigen etwa auch die beklemmend ideologischen Aussendungen der Universität Wien.
In Deutschland hingegen herrscht schon bei der Hälfte der Studien eine Limitierung der Studentenzahl mit Hilfe des Numerus clausus (also des Notenschnittes). Viele von denen, die daran scheitern, gehen dann einfach nach Österreich, wo ja jeder studieren kann. Das schafft hierzulande automatisch eine massiv negative Auslese.
Eine mindestens genauso schlimme negative Auslese beherrscht aber auch schon zunehmend die Pflichtschulen. Vor allem in Wien. Denn schon mehr als die Hälfte der Volksschüler in dieser Stadt spricht daheim eine andere Umgangssprache als Deutsch.
Das wirkt sich negativ auf die Qualität des Unterrichts aus. Vor allem dann, wenn viele der Pflichtschüler von den schon viel länger in Österreich lebenden Eltern erst mit – beispielsweise – Zwölf aus der billigen Altheimat ins teure Österreich geholt werden. Wo sie dann aber nicht mehr perfekt Deutsch lernen. Negativ auf die Qualität des Unterrichts wirkt sich auch das Fehlen zwingender Tests aus. Diese würden überprüfen, ob man zuerst Deutsch wirklich perfekt gelernt hat, bevor man in den normalen Unterricht gehen darf.
Warum funktioniert aber beispielsweise in Finnland der Unterricht gut, während eben Österreich – der Pflichtschulen wegen – nur Mittelklasse ist? Die Antwort ist klar:
Erstens gibt es in den meisten weiterführenden finnischen Schulen Aufnahmsprüfungen; das macht auch die davorliegenden Schulen total leistungs- und disziplinorientiert. Und zweitens sind von den in Österreich lebenden Menschen 18 Prozent ausländischer Herkunft, in Finnland – das kaum Einwanderung zulässt – hingegen nur 2 Prozent.
Aber haben wir nicht Einwanderung nötig? Angesichts einer Geburtenzahl von 1,4 Kinder pro Frau (statt der benötigten 2 oder 2,1) würde Österreich doch ohne Einwanderung aussterben.
Das ist mehr als plausibel. Jedoch: Nach Österreich wandern von außerhalb der EU überwiegend jene zu, die viel weniger als erwartet beitragen zum künftigen Wohlstand. Hierher kommen nur in der kleinen Minderzahl Leistungsträger. Die hochausgebildeten Österreicher ziehen hingegen auf der Flucht vor den hohen Steuern immer schneller weg.
Statt dass Österreich wie die USA oder Kanada nur die auf ihren Gebieten Besten als Zuwanderer aufnimmt, kommen nach Österreich überwiegend jene Nichteuropäer, die hier am meisten vom Sozialstaat profitieren können. Und sie kommen vor allem nach Wien, wo das Grundeinkommen besonders freigiebig gewährt wird.
Daher wird – trotz des scheinbaren Trends zum Aussterben – Wien bald zwei Millionen Einwohner haben, statt der lange Zeit gültigen 1,7 Millionen. Dass trotz dieses Anwachsens überwiegend nicht die künftigen Leistungsträger zuwandern, lässt sich aber auch an harten Zahlen beweisen.
All diese Fakten sollten eigentlich die Basis zukunftsorientierter Bildungsentscheidungen werden. Jedoch passiert in Österreich, mit den weitaus schlimmsten Auswirkungen in Wien, genau das Gegenteil: Jetzt wird einfach nicht mehr getestet. Und der Grund liegt einerseits in der Sparwut, andererseits im Erschrecken, dass sich die Ergebnisse der Tests keineswegs für die Propagierung der Gesamtschule eignen. Mit anderen Worten: Kopf in den Sand!
Die dramatische Zunahme an Arbeitslosigkeit, bei gleichzeitiger dramatischer Abnahme der Direktinvestitionen in Österreich, bei gleichzeitiger anhaltender Zuwanderung bildungsferner Menschen sollten uns allen ein dramatisches Warnsignal sein. Selbst wenn wir noch so viele Test-Spiegel zertrümmern, nur weil sie uns ein unerfreuliches Bild zeigen.
Ich schreibe regelmäßig Kommentare für die unabhängige und rund um die Uhr aktuelle Informationsseite „Vienna.at“.