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FN 598: Der Tod eines Mannes, der Tod einer Idee

Der einstige spanische Ministerpräsident Suarez ist gestorben. Todesfälle sind immer beklemmend; aber der Tod des ersten demokratischen Ministerpräsidenten nach dem Franco-Regime ist aus ganz anderen Gründen eine Tagebuch-Eintragung wert.

Denn Suarez stand – so wie jahrzehntelang alle Regierungschefs Italiens – an der Spitze einer christdemokratischen Partei. In beiden Ländern sind die Christdemokraten heute aber fast nicht mehr vorhanden. Was eine der dramatischsten Umgestaltungen der europäischen Nachkriegsgeschichte bedeutet. Wenn sich christdemokratische Bewegungen selbst in die Luft sprengen oder immer weiter nach links gehen (wie etwa die ÖVP unter Riegler, Busek und Josef Pröll), heißt das jedoch nicht, dass damit automatisch die Linke die Mehrheit bekommt. Sondern es bilden sich auf der Rechten neue starke Gruppierungen. Woran auch mediales Trommelfeuer nichts ändern kann. In Spanien ist die neue Rechte aus dem einstigen Francismus entstanden; und in Italien durch einen ebenso charismatischen wie schlitzohrigen Fernsehmagnaten.

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