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Es gibt keinen Politiker, keinen Ökonomen, der nicht schon verlangt hätte: „Mehr Bildung!“ Ohne Vorsprung in Bildung, Forschung und Ausbildung besteht in der Tat Null Chance, dass in Österreich auch künftig höhere Gehälter bezahlt werden als in 99 Prozent der übrigen Welt, dass unser aufwendiges Wohlfahrtssystem wenigstens halbwegs weiterbestehen kann. Jedoch sind Politiker wie Ökonomen naturgemäß völlige Laien in Sachen Bildung. Daher ist es sehr erstaunlich, dass sie sich ständig zu den konkreten Bildungs-Details ohne Kontakt mit den einschlägigen Profis äußern.
Profis sind eindeutig und vor allem die Pädagogen, vom Kindergarten bis zur Universität. Während man mit kranken Zähnen zum Zahnarzt geht, und beim Bau eines Hauses zu Baumeister und Architekt, hält sich jeder beim Thema Bildung selbst für einen Experten. Offenbar weil jeder Politiker und Ökonom (vermutlich) selber einmal in der Schule war. Nur: Sie waren ja auch schon in Tausenden Häusern, die gefallen oder nicht gefallen haben. Und trotzdem bauen sie nicht eigenhändig ein Haus. Ich würde es jedenfalls nur ungern betreten.
Spricht man mit Experten, lernt man viele Fakten, die in der Parteien-Diskussion nie vorkommen – wohl auch weil sie zum Teil unangenehm sind:
Aber das sind ja nur Ratschläge der Experten. Bei uns dilettieren hingegen Politiker und Journalisten weiter . . .
Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.