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Die Nachhilfe und die Schule oder: Die politischen Lügen und die Wahrheit

„Heinisch-Hosek möchte Schule ohne Nachhilfe.“ Interessant, was die neue Unterrichtsministerin so will. Denn zur Erreichung ihres Ziels gibt es nur einen einzigen denkmöglichen Weg: jedem Schüler gleich – oder notfalls erst zum 18. Geburtstag – ein Maturazeugnis in die Hand zu drücken. Solange jedoch böse Lehrer von den Jugendlichen noch irgendwelche Leistungen verlangen dürfen, und solange böse Eltern noch irgendwo mit im Spiel sind, solange wird das nicht glücken. Schon gar nicht kann durch Einführung der Gesamtschule ein Wegfall der Nachhilfe erreicht werden. Das wird von den jüngsten Pisa-Zahlen eindrucksvoll bewiesen.

Nun, wir haben längst gelernt, dass einem ordentlichen Sozialisten zur Erreichung seiner ideologischen Ziele jede Lüge recht ist. Es gibt freilich auch einige naive Bürgerliche, die wirklich glauben, durch Gesamt- und Ganztagsschule würden die Nachhilfestunden wegfallen. Das ist aber grenzenlos einfältig.

Denn ganz im Gegenteil: Je schlechter, ja gleichgeschalteter der Schulunterricht (oder genauer gesagt: der Schulaufenthalt) wird, umso mehr werden Eltern sich bemühen, dem eigenen Nachwuchs durch extern zugekaufte Bildungsanstrengungen doch wieder einen besseren Anlauf ins Leben zu ermöglichen. Und das bedeutet dann halt meist die Aufnahme in eine teure Privatschule mit ihren strengen Erfordernissen, die sich um den Gesamtschul-Egalitarismus nicht kümmern. In die kommt man eben nur durch zusätzliche private Lernlektionen hinein. Der Egoismus der Gene – auf Deutsch: das fast grenzenlose Engagement von Eltern für ihre Kinder – lässt sich nicht ausschalten. Zum Glück für die Kinder. Zum Glück für die Gesellschaft, die jeden Leistungsträger dringendst braucht.

Aber lassen wir Zahlen statt Worten sprechen. Der von den Linken früher so gerne (selektiv) zitierte Pisa-Test hat diesmal auch gemessen, ob die getesteten 15-Jährigen Nachhilfe in Mathematik bekommen. Das ist in Österreich bei 23,1 Prozent der Kinder der Fall. Im OECD-Schnitt jedoch bei 37,9 Prozent. Das heißt: Im OECD-Schnitt gehen weit mehr als eineinhalb so viel wie in Österreich zusätzlich in Mathematik-Nachhilfestunden.

Und wie ist es im (angeblichen) Gesamtschul-Wunderland Finnland? Dort bekommen sogar 47,4 Prozent außerschulische Mathematik-Nachhilfe. Dort ist dieser Anteil also sogar mehr als doppelt so hoch wie in Österreich!

Dabei ist von den asiatischen Tigern noch gar nicht die Rede gewesen (die so wie Finnland alle die Gesamtschule haben): In Japan und Korea gehen jeweils überhaupt weit über 60 Prozent der 15-Jährigen allein wegen Mathematik zu privaten Nachhilfelehrern.

Sorry, Freunde aus Industriellenvereinigung, Tirol, „Presse“ und SPÖ: Wieder ein Argument kaputt. Ich bin schon gespannt, ob sie in ihrer Verzweiflung jetzt noch irgendeines zusammenkratzen können. Das wird ja immer schwerer für sie, nachdem sich erwiesen hat, dass die von der Linken seit 100 Jahren propagierten Gesamtschulen viel teurer sind, dass sie schlechtere Schulergebnisse bringen, dass sie weit weniger differenzieren als die Hauptschulen, dass die mitteleuropäischen Länder ohne Gesamtschulen bildungsmäßig viel besser dastehen und dass diese eindeutig den Wünschen der Elternmehrheit widersprechen.

Aufgeben werden diese „Freunde“ aber dennoch nicht. Denn Sozialisten (ob nun gemäß Parteibuch oder „nur“ Gesinnung, ob nun rot oder grün) geben einfach nicht auf. Was einem immerhin Anerkennung abringt. Wenigstens das ist eine Leistung.

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