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Fotos, Filmaufnahmen, Stalking und Privatsphäre: Medien und Politik verlieren jedes Gefühl für Anstand. Schlaglichter eines Sittenverfalls.
Wenn nicht noch neue Aspekte der Affäre bekannt werden, dann kann man zu der rund um die ORF-Pressestunde entstandenen Polemik nur sagen: Wehret den Anfängen, beide haben Grenzen überschritten. Der „Kurier“ und die FPÖ. Der „Kurier“ hat offensichtlich ohne Zustimmung die Wohnung der Ex-Freundin von H.C.Strache fotografiert und veröffentlicht. Widerlich und eine rechtswidrige Verletzung der Privatsphäre einer Nichtpolitikerin. Wobei unter halbwegs anständigen Journalisten auch bei Politikern selbst deren Wohnungen und Familien absolut tabu sein sollten. Solche schweren Grenzüberschreitungen hätte man bisher höchstens aus den Häusern Fellner und Dichand erwartet. Die FPÖ hat daraufhin offenbar zur Rache ein Kamerateam zur Wohnung des „Kurier“-Chefredakteurs entsandt. Offenbar ein Relikt altdeutschen Faustrechtdenkens. Die Oppositionspartei kann sich höchstens zugute halten, dass sie dieses Video bisher nicht veröffentlicht hat. Ansonsten handelte sie aber ebenso skandalös. Ebenfalls ärgerlich, wenn auch nicht ganz so arg, war dann, was die Ehefrau des „Kurier“-Journalisten tat: Sie benutzte den ORF als Plattform, um dort wiederum von ihrer Seite die Kontroverse gegen Strache aufrollen zu können. Auch das ist eine Grenzüberschreitung, wenn auch keine rechtswidrige. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist jedenfalls dazu nicht da. Sollte wirklich das behauptete „Stalking“ vorliegen, gibt es einen klaren Weg: die Anzeige und nicht die Denunziation und Privatjustiz.