Der Christbaum: Eine kleine Kulturgeschichte

Autor: Ronald Schwarzer

Wir brauchen dringend ein gemeinsames Fundament für unsere Gesellschaft

Autor: Christian Klepej

Deutschlands gemütliche Machtergreifung von 2024/25

Autor: Leo Dorner

Wenn alle untreu werden

Autor: Dieter Grillmayer

Zeichen der Hoffnung für den Westen

Autor: Karl-Peter Schwarz

Rumänien als Probelauf für die Abschaffung der Demokratie in Europa?

Autor: Wilfried Grießer

Die Woken und ihre Geschichten

Autor: Karl-Peter Schwarz

Brandmauern gegen rechts: EU-Länder werden unregierbar

Autor: Werner Reichel

EU am Scheideweg: Markt- oder Planwirtschaft?

Autor: Andreas Tögel

Langsam, aber sicher wird die Freiheit in Europa rückabgewickelt

Autor: Christian Klepej

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Die Hoffnung stirbt als letztes

Man kann es als kleinen Schritt zur Vernunft sehen, dass diesmal nicht dasselbe passiert wie vor der letzten Wahl. Damals hat das Parlament ja drei(!) Tage vorher auf Initiative von Werner Faymann Wählerbestechungsaktionen von über zwei Milliarden jährlich beschlossen. Diese mussten dann zwei Jahre darauf durch ein – noch größeres! – „Stabilisierungsprogramm“ den Empfängern wieder weggenommen werden. Das Ausbleiben solcher Aktionen ist aber nur ein sehr kleiner Schritt zur Vernunft.

Denn auch heuer wurden den Wählern ungeheure Versprechungen gemacht. Wenn auch „nur“ zu Lasten der Zukunft. Ökonomen haben sie zusammengerechnet und sind auf acht bis elf Milliarden Euro pro Jahr gekommen. Was mehr als eine Verdoppelung des Defizits wäre. Dabei sind noch viele Dinge gar nicht berücksichtigt:

  • ein wahrscheinlich viel größerer Geldbedarf für die Hypo Alpe-Adria;
  • ein Schlagendwerden der budgetär gar nicht berücksichtigten Haftungen für die Schulden anderer EU-Staaten;
  • ein steiles Steigen der Zinslasten durch die wahrscheinliche Reduktion der Gelddruckprogramme von EZB und US-Fed;
  • ein Ausbleiben der in Österreich zum Unterschied von Deutschland schon fix als Einnahme veranschlagten Finanztransaktionssteuer, die sich ja als kompletter Unsinn erweist (auch wenn alle österreichischen Parteien dafür sind);
  • ein Nichtzustandekommen der bisher im „Budgetpfad“ kaum präzisierten Einsparungen.

Zusätzlich müssten verantwortungsbewusste Akteure eigentlich auch noch einen Puffer für unvorhersehbare Katastrophen und Notwendigkeiten vorsehen. Dies wäre umso notwendiger, als die Politik gerne auch dort Notwendigkeiten sieht, wo sie gar nicht gegeben sind. So hat die Regierung ja etwa nach der Alpine-Pleite die restliche Bauindustrie sofort in Milliarden-Dimension unterstützt, obwohl diese nach Wegfallen des Alpine-Dumpings ohnedies mehr Luft zum Atmen hatte.

Bei den Versprechungen, was sie uns nicht alles Gutes tun würden, liegen FPÖ und SPÖ weit an der Spitze. Die anderen sind ein wenig zurückhaltender und haben auch teilweise einen Finanzierungsvorbehalt ausgesprochen (das heißt: Die Versprechungen würden nur dann erfüllt, wenn es sich ausgeht – also nie). Das ist aber schon der einzige Unterschied. So wagte es keine Partei, konkret zu sagen, welchen der weit über 50.000 – in Worten: Fünfzigtausend! – Subventionsprogramme durch Bund, Länder und vor allem Gemeinden es an den Kragen gehen soll, die ein Viertel unseres BIP verschlingen. Daher ist die Aussicht extrem gering, dass die Steuern nicht noch würgender und die Schuldenberge nicht noch größer werden.

Uns bleibt nur die kleine Hoffnung, dass es wie in der Steiermark zu einem staatspolitischen „Damaskus“ kommt. Dass die praktisch unweigerlich wieder bevorstehende große Koalition plötzlich zur kraftvollen Sanierungspartnerschaft wird. Ich hoffe es. Was sollte ich auch sonst tun?

Ich schreibe in jeder Nummer der Finanz- und Wirtschafts-Wochenzeitung „Börsen-Kurier“ die Kolumne „Unterbergers Wochenschau“.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung