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Cosi fan tutti. Bei der SPÖ wird der Parteiausschluss von Großfinancier Hannes Androsch gefordert, weil er einen Grünen unterstützt. Bei der ÖVP bezeichnet die ÖAAB-Kandidatin Gabriele Tamandl die Position der Herren Leitl und Mitterlehner (für höheres Frauenpensionsalter, gegen die Lehrergewerkschaft) als „Blödsinn“. Damit nähern sich die beiden Mittelparteien den heftigen Konflikten bei anderen an.
Bei Stronach beispielsweise gibt’s fast jede Woche einen, der das Handtuch wirft, meist aus Frust über den realitätsfernen Greis als Parteidiktator. Beim BZÖ ist die halbe Partei über schlechte Listenplätze verärgert. Bei den Grünen will man in acht Bundesländern über alles reden, nur nicht positiv über die Wiener Parteifreundinnen. Und bei den Freiheitlichen tobten in den letzten Wochen von Niederösterreich bis Kärnten Rebellion und Chaos.
Aber so ist halt Politik. Ein kluger Mann hat einst gesagt: Politik besteht nun mal im Streiten; und wenn sie nicht streiten, dann arbeiten sie nicht. Wobei man halt den (positiven) Streit über Inhalte nur selten vom (negativen) Streit über Macht und Personen trennen kann.
Die ÖVP-Debatte scheint da inhaltlich an sich eher harmlos (ich selbst stehe in Sachen Lehrer weitgehend auf Seite Tamandls, in Sachen Pensionsalter ganz gegen sie, im Generalurteil über Mitterlehner und Leitl jedoch 200prozentig an ihrer Seite). Das Problem ist nur: Gerade in diesen beiden Fragen kann sich jede schwarze Seite auf inhaltlich wechselnde Aussagen des eigenen Parteichefs berufen. Was zwar von Debattenfreudigkeit, aber nicht gerade von starker Führung zeugt.
Die SPÖ-Debatte zeigt wieder etwas anderes: nämlich, dass zwischen Rot und Grün längst kein wirklicher Unterschied mehr besteht.