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Wie meint das der Strache?

Der FPÖ-Chef zog jetzt einen interessanten Vergleich mit der Wahl 2008: "Hätten damals die BZÖ-Wähler FPÖ gewählt, hätten wir nicht noch einmal fünf Jahre unter Rot-Schwarz leiden müssen."

Interessant. Gar nicht so sehr, weil Was-Wäre-Wenn-Spielchen eigentlich müßig sind. Wesentlich aber sind Gegenwart und Zukunft: Wie meint das da der Strache? Meint er, dass Rot oder Schwarz mit ihm koalieren würden, wäre er nur alleine groß genug gewesen? Das kann man sich freilich für 2008 weder bei der Faymann-SPÖ noch der damaligen Pröll-ÖVP wirklich vorstellen.

Noch spannender als dieses Rätsel ist aber die Frage: Wie sieht sich Strache selbst? Ist er jetzt endlich doch ernsthaft bereit, Verantwortung zu übernehmen? Denn (mit)regieren heißt natürlich immer auch die Notwendigkeit, Unpopuläres mitzuverantworten und Kompromisse zu schließen. Genau die Hinnahme dieser Notwendigkeit haben die Strache-Getreuen aber immer Jörg Haider und Susanne Riess-Passer vorgeworfen. Sie haben jeden Kompromiss der Koalition verteufelt.

Seit Straches Machtantritt hat daher die FPÖ immer viel stärker in Radikalopposition gemacht als die FPÖ vorher. Das hat aber seither auch immer seine Koalitions-Perspektiven auf allen Ebenen stark reduziert. In Wahlkämpfen hat diese Total-Negation freilich längere Zeit geholfen. Seit Stronach aber wirkt diese Strategie nicht mehr so wirklich.

Spürt Strache jetzt endlich, dass es so doch nicht ganz geht? Oder ist dieser Satz wie vieles, was Politiker sagen, ohnedies nicht ernst gemeint? Wäre er ernst gemeint, dann müssten jetzt jedenfalls noch deutlichere Signale in die gleiche Richtung folgen.

 

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