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Fußnote 429: Eine Heeresreform auf österreichisch

Die von der Koalition nun endlich verkündete Reform des Bundesheeres ist fast nicht wahrzunehmen.

Die Zahl an Köchen, Kellnern und Chauffeuren wird reduziert – um ganze zehn Prozent. Vielleicht einmal auch um 50. Ich bin beeindruckt. Zwar hat die ÖVP mit ihrem Standpunkt sicher Recht, dass solche Umstellungen nichts kosten dürfen. Daher ist auch bei Köchen und Chauffeuren streng zu unterbinden, dass statt Soldaten nun von der Republik bezahlte Externe die Arbeit übernehmen. Aber zumindest bei den Kellnern, altmodisch: „Ordonanzen“ genannt, fehlt jede Erklärung, warum es da künftig auch nur einen einzigen Soldaten in dieser Tätigkeit geben solle; und warum sich nicht auch Offiziere & Co um das Essen, einen Kaffee oder ein Bier anstellen können – oder halt entsprechende Preise und Trinkgelder für die Bedienung zahlen. Wie jeder andere Spitzenbeamte auch. Wenn die Herren (und neuerdings auch Damen) Offiziere das für unzumutbar ansehen, sollte man ihnen einen Besuch bei der – militärisch vielleicht sogar ein wenig besseren – israelischen Armee empfehlen, wo das alles geht. Auch Chauffeure auf dem Weg ins Büro und nach Hause braucht das Verteidigungsministerium genauso wenig wie jedes andere Ressort. Die Republik zahlt den Offizieren ja auch ein durchaus ordentliches Gehalt. Und Überreste feudaler Privilegien haben im 21. Jahrhundert nichts mehr verloren.

 

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