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Fußnote 413: Jede Stimme zählt

Es war nun wirklich bloß die buchstäbliche einzige Stimme, welche die Mehrheitsverhältnisse in Kärnten jetzt nach links kippen lässt.

Oft meinen Wahlberechtigte, angesichts von Hunderttausenden Wählern käme es doch nicht auf ihre Stimme an. Das ist schlicht falsch. Das zeigt nun das endgültige Kärntner Wahlergebnis besonders krass. Dort hat nach Auszählung der Wahlkarten eine einzige Stimme gereicht, damit ein Mandat vom BZÖ zu den Grünen wandert. Das ist schon an sich sehr dramatisch. Noch viel dramatischer ist, dass damit auch eine komplette Änderung der Mehrheitsverhältnisse hergestellt ist: Jetzt können auf einmal Rot und Grün auch alleine mit absoluter Mehrheit regieren. Gleichgültig ob sie es am Ende des Tages auch tun werden: Das hat enorme politische Bedeutung, etwa für die Führung des ORF, und zwar mehr als der am Montag erfolgte Austausch der Spitzenleute bei den Kärntner Freiheitlichen und den niederösterreichischen Sozialdemokraten. Dieser Tausch war bei der FPK wohl unumgänglich, wenn die Kärntner Blauen einmal wieder ernstgenommen werden wollen. Bei der SPÖ Niederösterreichs ist es hingegen der übliche Fehler: Gerade um sich in einem Bundesland als Alternative zu profilieren, müsste sich ein Spitzenkandidat mindestens über zwei Perioden in Ruhe positionieren können. Aber diese Ruhe gibt es kaum noch irgendwo. Daher wechselt in den Bundesländern auch so selten die Macht – wenn sich nicht gerade eine Partei wie die Kärntner Freiheitlichen selbst in die Luft sprengt.

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