Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Wir sind gerettet – dank kolumbianischer Politologinnen

Österreich braucht gut qualifizierte Menschen aus dem Ausland. Keine Frage. Da wir – vor allem: die bildungsnahen Eltern – zu wenige eigene Kinder produzieren, ist Import ein legitimer Versuch, da gegenzusteuern, um ein paar mehr Facharbeiter, Techniker, Forscher, potenzielle Nobelpreisgewinner anzuziehen.

Sehr erfolgreich sind diese Importversuche, also konkret die sogenannte Rot-Weiß-Rot-Card, freilich nicht. Die Hauptgründe für das Desinteresse aller qualifizierten Ausländer an Österreich trotz Oper, Musikverein und Skipisten sind bekannt: Zum einen sind bei uns die Einkommensteuern für jeden gut verdienenden Leistungsträger abschreckend hoch. Zum anderen ist unsere Sprache in den Auswanderungsländern nicht gerade verbreitet; statt dessen zieht es sie primär in die englischsprachige Welt.

Jetzt ist guter Rat teuer. Es kommt jedoch nur absolut falscher Rat. Denn das, was wir am wenigsten brauchen, sind Kolumbianerinnen, die Politikwissenschaft studiert haben, und daher zu wenig verdienen, um die Rot-Weiß-Rot-Card bekommen zu können. Absolventen eines solchen Leichteststudiums, in dem man – insbesondere in Wien – außer ein paar feministischen Phrasen nichts gelernt hat, sind absolut nicht das, was Österreich irgendwie braucht. Aber genau wegen eines solchen Exempels will Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz nun die Zuwanderungsbedingungen drastisch erleichtern.

In Wahrheit hat er oder seine Partei nur deshalb die Hosen ein bisschen voll, weil die linke Seilschaft ein paar Hundert aggressive e-Mails und Tweets zugunsten der Dame verbreitet hat. Gute Nacht, Herr Staatssekretär, wenn Sie sich vor denen – samt der üblichen Gefolgschaft in ORF, Standard und Falter – gleich so fürchten. Sie sind damit endgültig in der Falle der Gutmenschen gelandet. Wenn man sich nicht traut, denen sofort klar und deutlich Nein zu sagen, treiben sie einen nämlich immer weiter vor sich her. Ohne jemals einen Dank außer gelegentlichem Schulterklopfen zu bekommen.

Bisher ist Kurz ja dieser Falle entgangen, indem er immer gesagt hat, Zuwanderung sei nicht seine Baustelle, sondern er sei nur für jene Menschen zuständig, die legal schon da sind. Diesen taktischen Schutzschirm hat nun ein einziger „Shitstorm“ umgeblasen. Jetzt wird sich Kurz der Forderungen nicht mehr erwehren können. Jetzt werden auch bald die Kirchenbesetzer von ihm mit ähnlich windigen Begründungen den Verbleib in Österreich fordern.

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung