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Maria Schaumayer – und danach?

Der Tod von Maria Schaumayer ist nicht nur ein Abschied von der zweifellos bedeutendsten Österreicherin der letzten Jahrzehnte. Er zeigt auch, wie klein alles ist, was ihr nachgefolgt ist, in der Nationalbank, aber auch sonst im wirtschaftlichen und politischen Führungspersonal dieses Landes.

Der Respekt für Schaumayer bezieht sich auf ihre persönliche Integrität, auf ihre Bescheidenheit, auf ihre vielen wohltätigen Initiativen, auf ihre historische Aufrichtigkeit, auf ihr umfassendes ökonomisches Wissen und ihr finanzpolitisches Verständnis, aber zugleich auch auf ihre Standfestigkeit, die untrennbar mit diesem Land verbunden war, mit seinen Interessen, aber auch mit der Kirche, der sie sich stets eng verbunden gefühlt hatte.

Von all den vielen schönen Gesprächen, die ich mit ihr führen durfte, ist mir am stärksten ihr Rückblick auf die 50er Jahre in Erinnerung: Wie ihre Generation damals nach den langen Jahren des Nationalsozialismus, der Besatzung und der Not verzweifelt war, vielfach ans Auswandern dachte – und wie dann fast schlagartig die durch den Staatsvertrag wiedergewonnene Freiheit plötzlich Optimismus, Selbstsicherheit und Zukunftsfreude ausbrechen ließ.

Das ist vielleicht das, was Österreich am dringendsten bräuchte: neues Bewusstsein vom Wert und der Notwendigkeit der Freiheit – und eine Generation mit Menschen wie Maria Schaumayer, die sich mit Tatkraft, aber auch der lehrreichen Erinnerung an die Notzeiten der Zukunft stellt. Diese Generation tritt jetzt endgültig ab. Was folgt ihr nach?

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