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Ganz schön infam

Die sich nun schon einige Wochen hinziehende Affäre um die vom Unterrichtsministerium für 6-12-jährige in Auftrag gegebene Schrift „Ganz schön intim“ zeigt geradezu paradigmatisch, wie die linken Parteien und die mediale Klasse manipulieren. Sie zeigt aber auch ein beklemmendes Auseinanderklaffen zwischen dem Weltbild der Bürger und diesen selbsternannten Eliten, die sich ständig mehr als manipulative Sozialtechnokraten zur Veränderung der Menschen versuchen.

Beginnen wir mit einigen medialen Reaktionen auf diese Schrift:

Beispielsweise vermeldete das ORF-Radio, dass dieser Text von den Elternvertretern begrüßt worden sei. Es sagt aber wohlweislich nicht, welche Elternvertreter das gewesen sein sollen. Denn in Wahrheit hat keiner der großen Elternverbände diese Schrift bisher verteidigt. Die meisten haben sie kritisiert.

Beispielsweise wurde da in vielen Medien (natürlich wieder gleichlautend mit dem Schmiedschen Propagandaapparat) behauptet – wieder einmal ungenannt bleibende – „Experten“ würden die Schrift für richtig halten. Als jedoch über Hundert Pädagogen und Wissenschaftler mit dem vollen eigenen Namen die Schrift kritisierten, wurde das einfach totgeschwiegen.

Beispielsweise nahmen sofort mehrere Medien die SPÖ-Formulierung auf, dass sich ohnedies nur einige „rechtskatholische“ Eltern dagegen ausgesprochen hätten. Als ob man katholisch sein muss, um diese verächtliche Relativierung der Familie durch lesbische Gruppierungen abzulehnen. Und mit der Zufügung von „rechts“ werden die Kritiker im linken Jargon gleich unterschwellig in die Nähe von SS und NSDAP gerückt. Tatsache ist jedenfalls, dass „Ganz schön intim“ auch bei Menschen auf Empörung stößt, die mit Kirche überhaupt nichts zu tun haben, und genauso wenig mit „rechts“.

In den in allen gesellschaftspolitischen Fragen gleichgeschaltet auftretenden Medien wagte jedenfalls mit einer Ausnahme kein Journalist, die Ablehnung solcher Schriften durch die Mehrheit der Österreicher zu unterstützen. Die eine erfreuliche Ausnahme war der neue Chefredakteur der „Presse“ mit einem klugen Text (wobei man sich bei aller Freude darüber freilich angesichts der sonstigen Berichterstattung der Zeitung zu dem Thema die Frage stellt, ob dort außer dem Chef keiner mehr den Mut zu Wertorientierung hat – oder ob alle anderen ohnedies längst im Zeitgeist der Siebziger Jahre die Werte der Claudia Schmied teilen, wie es etwa der sogenannte Bildungsteil der Zeitung mit seltsamer Verbissenheit tut).

Ebenso erfreulich ist, dass Schwarz und Blau mit kritischen Anfragen auf Distanz zu der Schmied-Broschüre gegangen sind. Was natürlich die mediale Entschlossenheit, diese Broschüre für gut zu halten, noch mehr gesteigert hat.

Möglicherweise glauben die medialen Parteigänger der rotgrünen Schwulenpropaganda, dass sie sich damit ja ethisch verhalten würden. Wahr ist aber das Gegenteil. Schulkinder in grundlegenden Fragen zu verwirren ist das Gegenteil von ethischem Verhalten. Gerade an der Schwelle zur Pubertät ist das Wichtigste, was Kinder brauchen, wonach sie ständig suchen, Orientierung und Klarheit. Das ist kein Widerspruch zu Toleranz. Aber Kinder, Jugendliche müssen sich erst in der Welt auskennen, müssen erst Boden unter ihren Füßen gewinnen, auf dem aufbauend dann sinnvollerweise Toleranz von ihnen verlangt werden kann.

Wer hingegen glaubt, jede gesellschaftliche Orientierung primär auf kleine und kleinste Außenseitergruppen hin ausrichten zu müssen, gibt Kindern eine völlig falsche Orientierung.

Aber, so meinen dann manche, wie legitim ist denn die Vorherrschaft des Vater-Mutter-Kind-Modells überhaupt? Nun, das kann man mit der Weisheit der gesamten Menschheitsgeschichte begründen. Das kann man mit einem in erstaunlich weiten Bereichen kongruenten Bild der verschiedensten Kulturen und Religionen begründen. Das kann man mit der Erhaltung einer Gesellschaft auch über mehrere Generationen beweisen, die nur auf diesem Weg funktionieren kann. Das kann man mit soziologischen Erforschungen des Willens von Kindern wie auch von Erwachsenen untermauern. Und das kann man auch empirisch belegen:

Denn noch immer wachsen die allermeisten Kinder in ehelichen oder eheähnlichen Situationen auf. Denn auch die kleinere Gruppe der Kinder von Lebensgemeinschaften wächst in einer Umgebung auf, die sich in allen für die Kinder wesentlichen Aspekten bemüht, einer Ehe zu ähneln. Dasselbe gilt für die Patchwork-Situationen, in der (meist) der Vater durch einen anderen Mann ersetzt worden ist. Und selbst bei vielen Kindern, die (auch in Hinblick auf finanzielle Förderungen) laut Statistik bei alleinerziehenden Elternteilen aufwachsen, gibt es im wirklichen Leben durchaus oft einen Quasi-Ersatz für den anderen Teil.

Das sind Tatsachen, die jedoch die Broschüre als bedauerlich darstellt. Die Mutter-Vater-Kind-Familie ist für die Autoren ein sich – wörtlich – „hartnäckig“ haltendes Bild.

Aber auch jenen Kindern, die wirklich nur bei ihrer Mutter (oder ihrem Vater) aufwachsen, tut man nichts Gutes, wenn man ihnen eine falsche gesellschaftliche Realität vorspiegelt. Kinder werden mit solchen Situationen viel besser fertig, wenn man ihnen nicht ein potemkinsches Bild über das Leben, wie sie ihm tagtäglich begegnen, zu zeigen versucht.

Ein wirkliches Verbrechen an den Kindern ist aber, wenn man ihnen die in linken Kreisen (wohl irgendwie als Ersatz für die einstigen Helden Marx, Lenin, Trotzki, Mao und Stalin, die man sich doch nicht mehr so recht herzuzeigen wagt) gerade modischen Gender-Thesen einzubläuen versucht. Diesen zufolge wäre es eine willkürliche Wahl, ob man Mann oder Frau werde. Diesen zufolge wären die zahllosen Verhaltensunterschiede zwischen den Geschlechtern bloßes Produkt einer falschen Erziehung.

Im O-Ton der Schmied-Broschüre, den man sich wirklich dreimal durchlesen muss: Ob „ein Baby als Mädchen oder Bub ausgewiesen wird, ist von Menschen festgelegt und unterliegt Wandlungen und sich verändernden Wertvorstellungen“.

Ähnlich stehen bei den Schmiedschen Vorstellungen auch Transgender-Personen gleichwertig daneben. Dabei erreicht die Zahl jener Kinder, die schon jemals mit einer solchen Person konfrontiert gewesen sind, nicht einmal die Promillegrenze. Dazu kommt, dass dieses bedauernswerte Minigrüppchen selbst wieder keineswegs einheitlich ist. Man muss geradezu sadistisch sein, wenn man dennoch alle Kinder mit einer extrem seltenen und auch für alle Erwachsenen mehr als verwirrenden Erscheinung konfrontiert (wie verwirrend sie ist, sieht man schon daran, dass die gegenwärtige ÖH-Führung offenbar seit Jahr und Tag gar kein anderes Thema hat).

Etwas größer ist die Zahl schwuler Erwachsener. Und gewiss hat niemand das Recht, sie oder eine andere Minderheit in irgendeiner Weise zu verfolgen, wie es leider lange passiert ist. Daraus folgt aber noch lange nicht das Recht, kleinen Kindern gegenüber (ohne Rücksicht auf die Eltern!) homosexuelle Verhaltensweisen als wahlweise Option oder gar gleichwertig mit einer klassischen Mutter-Vater-Kind-Beziehung darzustellen.

Dagegen spricht die Tatsache, dass die Gesellschaft mit gutem Grund keinem homosexuellen Paar eine formelle Adoption erlaubt. Dagegen spricht, dass Kinder, die bei einem gleichgeschlechtlichen Paar aufwachsen, in vielerlei Hinsicht traumatisiert sind, wie neue amerikanische Studien zeigen. Dagegen spricht, dass bis heute kein Beweis für eine genetische Determinierung homosexuellen Verhaltens gefunden worden ist, und dass daher eine diesbezügliche Prägung durch die Umwelt wahrscheinlich ist. Dagegen spricht auch das empirische Argument, dass selbst die vor einigen Jahren durchgesetzte homosexuelle Verpartnerung erstaunlich wenig Zuspruch gefunden hat, obwohl die Schwulenpropaganda davor behauptet hat, zehn Prozent der Bevölkerung würden sich danach sehnen.

Die Broschüre versucht aber, schon durch ihre Illustrationen den Eindruck zu erwecken, dass die Hälfte der Bevölkerung schwul wäre. Und dass das jedenfalls alles völlig gleich und gleichwertig wäre.

Wenn all diese Minderheiten schon für kleine Kinder ein so wichtiges Thema sein sollten: Warum konfrontiert man Volksschüler nicht auch mit der großen Zahl von manisch-depressiven, von schizophrenen, von paranoiden, von sonstwie psychisch beeinträchtigten Personen und ihren Problemen? Da gibt es ja weit mehr Kinder, die solchen Menschen begegnen, und die dadurch oft schwer belastet oder verwirrt werden! Warum gibt man ihnen für solche Begegnungen keine Hilfe?

Nein, den Freundinnen der Claudia Schmied geht es keine Sekunde lang um die Kinder. Es geht ihnen um eine Kampfansage an die Familie und um Propaganda für ihre eigenen Lebensformen. Es geht ihnen zumindest unterschwellig wohl auch um Nachwuchs, um Frischfleisch für solche Lebensformen.

Da sich Schmied & Co aber all diesen Debatten nicht stellen wollen, sondern ihr kaputtes Familienbild weiter den Kindern aufzwingen wollen, werden halt alle, die Kritik wagen, als verklemmt und ewiggestrig dargestellt. Das Argumentum ad personam ist halt immer praktisch, wenn man in der Sache keines hat.

Daher soll laut der Ministerin weiterhin eine Schrift auf unsere Kinder losgelassen werden, in der Elternschaft beispielsweise so dargestellt wird: Das seien „Menschen, die gut befreundet sind und sich dazu verabreden, ein Kind zu zeugen“. Das nächste Mal verabreden sie sich halt, lieber auf ein Bier zu gehen . . .

Ganz in dieser Gesinnung nennen die Autoren der Broschüre beim Thema Herkunft der Kinder die Adoption überhaupt an erster Stelle. Sie wird also noch vor der Zeugung erwähnt. Und von lebenslanger Verantwortung und Eltern-Kind-Bindung findet sich überhaupt kein Wort.

Der Gesamteindruck ist klar: Sex ist vielmehr etwas zwischen jedem und jedem, jeder und jeder, bisweilen halt auch zwischen jedem und jeder. Liebe kennt man im Dunstkreis der Ministerin offenbar nicht.

Freilich werden Kinder dennoch am Weg zum Erwachsenwerden mit dem Phänomen Liebe konfrontiert. Und nichts wäre notwendiger, als suchenden jungen Menschen den Unterschied zwischen Liebe und Sexualität zu vermitteln. Aber das bekommen sie bei Schmied nicht.

Noch unglaublicher ist, mit welcher abenteuerlichen Argumentation in der – mit Steuergeld finanzierten – Broschüre das Thema Prostitution behandelt wird. Im Wortlaut: „Eigentlich können Kinder gar keine Huren oder Stricher oder Sexarbeiter­_innen sein, weil sie noch keinen Beruf haben.“ Na super: Und dann, wenn wir einen Beruf haben, entscheiden wir uns halt. Wollen wir Feuerwehrmann oder Stricher werden? Wo verdient man denn mehr?

Dennoch wagt es diese Ministerin, die Broschüre als Beitrag im Kampf gegen den Missbrauch darzustellen! Dabei wird auf fast jeder Seite der Eindruck erweckt: Wenn sich‘s gut anfühlt, ist eh alles ok. Aber Missbrauch ist es auch dann, wenn sich für Kinder etwas scheinbar oder angeblich gut anfühlt!

Ethik, Werte, Moral sind in diesem Text absolute Fremdworte. Selbst gesetzlich verbotene Dinge wie Leihmutterschaft oder Samenkauf werden da völlig gleichwertig mit der (leider?) noch möglichen Zeugung durch die Eltern dargestellt. Gäbe es noch eine wertorientierte Staatsanwaltschaft, wäre da wohl auch eine diesbezügliche Bestimmungstäterschaft der Autoren und der Ministerin zu verfolgen. Dass zumindest eine der Autorinnen nicht nur eine hochrangige SPÖ-Funktionärin, sondern auch militante Abtreibungsbefürworterin ist, rundet das Bild ab.

Umso mehr muss man vor diesem Hintergrund skeptisch sein, wenn unter einer solchen Unterrichtsministerin mit solchen Spießgesellinnen ein „Ethik“-Unterricht eingeführt werden soll.

Angesichts solch offenkundiger Intentionen, die Gesellschaft zu deformieren und neu zu formieren, wird natürlich eine Frage entscheidend: Haben Eltern überhaupt noch ein Recht, sich zu wehren, selber zu bestimmen, ob ihre Kinder mit solchem Mist konfrontiert werden? Ja, sie haben dieses Recht. Sie könnten sich beispielsweise für verantwortungsbewusste(!) Privatschulen entscheiden. Sie könnten sich etwa schon beim Einschreiben in eine öffentliche Schule eine Garantie geben lassen, dass diese Anleitung zum Strichertum an der betreffenden Schule nicht verwendet wird. Denn jedenfalls wird in der Menschenrechtskonvention das Recht der Eltern garantiert, die Erziehung der Kinder gemäß ihren eigenen weltanschaulichen Überzeugungen sicherzustellen.

Gewiss können sich auch Eltern für das Wertmodell der Frau Schmied und ihrer Freundinnen entscheiden. Dazu haben sie in einer pluralistischen Gesellschaft jedes Recht. Nur werden das in voller Kenntnis der Umstände nur sehr wenige Eltern tun. Was die Täterinnen auch genau wissen. Daher versuchen sie es ja durch die Hintertür.

Die rotgrüne Politik zielt daher darauf ab, die Eltern und Familien trotz der Menschenrechtsgarantien ständig weiter zu entwerten, zu entrechten und entmündigen. Immer frühere Kindergarten-Besuche; immer längerer Verbleib in der Schule; immer häufigere Zwangsabnahmen von Kindern (um sie in Heimen der Gemeinde zu Gratis-Sexobjekten zu machen, weil sie ja noch „keinen Beruf“ haben können?); Gemeindekindergärten, die Buben in Mädchenkleidung zwingen; immer häufigere Hinauswürfe der Väter aus der Ehewohnung unter in mindestens einem Drittel der Fälle erfundenen Vorwürfen: Das fügt sich alles zu einer beängstigenden Gesamttendenz.

Das ist eine Tendenz, die im übrigen zu totalitärer Realität werden wird, sobald Rot und Grün endlich einmal die von ihnen und so vielen Journalisten ersehnte Mehrheit haben. Auf nichts anderes steuern die beiden zu. Da sollte man sich keine Illusionen machen. In der ganzen SPÖ hat kein einziger Politiker versucht, sich von der Frau Schmied zu distanzieren. Ganz im Gegenteil: Eine Abgeordnete namens Gisela Wurm hat sofort den Kritikern ein „rückschrittliches Gesellschaftsbild“ attestiert.

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