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Wenn Ethik zur Farce-Veranstaltung wird

Die SPÖ hat nach Rückeroberung des Bundeskanzleramtes sofort die dort installierte Bioethikkommission ausgetauscht. Diese wird seither durch ideologische Freunde dominiert. Das Ergebnis dieser Ideologisierung sieht man jetzt.

Um den jüngsten Beschluss jener Kommission zu verstehen, muss man sich eine Tatsache in Erinnerung rufen: Der Partei und ihren Freunden ist letztlich nur eines wichtig, das sind Wählerstimmen. Und da kann man schon seit etlicher Zeit die Bemühung beobachten, angesichts bröckelnder Stammwähler-Unterstützung in Radikalfeministinnen und lesbischen Paaren eine neue Fan-Gruppe zu finden (obwohl die fast alle fest grün verankert sind).

Die Mehrheit dieser Kommission will solchen Paaren wie auch alleinstehenden Frauen nun das Recht auf Erzeugung eigener Kinder im Labor geben. Ihr ist es schnurzegal, dass die Chancen dieser Kinder auf ein glückliches Leben signifikant reduziert sind. Kinder können ja nicht wählen. Der Kommissions-Mehrheit ist es auch schnurzegal, dass zumindest ein Teil der Ärzte von großen medizinischen Risken und geringen Erfolgschancen dieser Kinderproduktionsmethoden spricht.

Dennoch wird diese Empfehlung spätestens zu jenem Zeitpunkt Gesetz, falls es vielleicht doch einmal eine rot-grüne Mehrheit im Parlament gibt (die ja von den Wählern seit 30 Jahren verhindert worden ist). Oder falls in der ÖVP noch einmal der linke Josef-Pröll-Christoph-Leitl-Flügel die Macht übernehmen und wieder gesellschaftspolitischen Mode-Dummheiten zustimmen sollte.

In ethischen Fragen sollte es eigentlich absolut tabu sein, wenn man solche grundlegenden Regelveränderungen mit bloß 15 von 25 Stimmen annimmt.

Auf Grund des Gleichheitsgrundsatzes wird der Verfassungsgerichtshof wohl eines Tages ein den Kommissions-Wünschen entsprechendes Gesetz vervollständigen: Er wird logischerweise auch männlichen Paaren die Anschaffung von Kindern aus dem Reagenzglas mit nachfolgender Miete einer Leihmutter erlauben. Was man lesbischen Paaren erlaubt, kann man ja männlich-schwulen Paaren dann nur noch schwer verwehren. Und ein Verfassungsgerichtshof, in den zuletzt zwei rote Politruks aus Politikervorzimmern geschickt worden sind, wird das umso weniger tun.

Diese Bioethik-Kommission – sie wagt es tatsächlich, das Wort „Ethik“ zu verwenden! – empfiehlt ja allen Ernstes auch, einem männlichen Paar die Adoption zu erlauben. Auch hier wieder, ohne die ernsthaften Studien zur Kenntnis zu nehmen, die vor den Folgen einer solchen „Elternschaft“ für die Kinder warnen. Und ohne Rücksicht auf die Tatsache, dass es selbst für normale Eltern seit langem viel zu wenig Kinder gibt, die sie adoptieren könnten.

Man kann ja bei einer solchen „Ethik“-Kommission fast schon von Glück reden, dass sie aus Männern und Frauen bestehenden Elternpaaren noch nicht die Adoption verboten hat. Herrscht doch im linken Furor homosexualis eine wachsende Verachtung für jede normale Familiensituation, für die man auch schon ein Schimpfwort gefunden hat: „heteronormativ“.

Aber was will man von einer Partei, deren Vorsitzender nach Ansicht der Mehrheit der Österreicher ins Gefängnis gehört? Und was will man von einer Kommissions-Vorsitzenden, die Vizerektorin der rathaus-abhängigen MUW ist? Hat diese vor vielen Jahren renommierte Universität doch gerade bei den Aufnahmsprüfungen die massivste Diskriminierung von Angehörigen eines Geschlechts beschlossen, die es in der jüngeren österreichischen Geschichte zu verzeichnen gab.

PS.: Könnte es gar sein, dass es an der MUW Ärzte gibt, die sich durch solche neuen Kinderproduktionsfabriken das große Geschäft erhoffen? Aber wie schreiben rechtsunkundige Journalisten ständig: Es gilt die Unschuldsvermutung.

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