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Vielen erscheinen die Feiern und Berichte zum Thronjubiläum der britischen Königin als zu exzessiv. Dennoch ist klar: Das Institut der Monarchie erlebt eine erstaunliche Renaissance.
Das englische Königshaus war rund um die Scheidung und den Tod von Lady Di ziemlich durchgebeutelt. Damals hätte niemand mehr damit gerechnet, dass sich Königin Elizabeth und die ganze von ihr verkörperte Institution ein paar Jahre später wieder so großer Popularität erfreuen werden. Die Gründe sind klar: Die Menschen wollten damals bloß in einem familiären Konflikt in „ihrer“ Königsfamilie einer Seite ihre Sympathien ausdrücken. Heute aber gilt: Je stürmischer die Zeiten werden, umso mehr wollen die Menschen etwas haben, an dem sie sich voll Vertrauen festhalten können. Und dazu ist ein Monarch trotz aller Machtlosigkeit besser imstande als ein gewählter Präsident. Man schaue sich nur die Turbulenzen rund um die letzten deutschen und österreichischen Bundespräsidenten an, die stellen alle Di-Kontroversen weit in den Schatten. Dazu kommt das auch touristisch einträgliche Gepränge einer alten Monarchie für Auge und Herz. Dagegen können Heinz Fischers altersbuschige Augenbrauen bei seinen regelmäßigen Auftritten als SPÖ-Pressesprecher nicht mithalten. Selbst wenn er sich einmal – bei der Abschaffung der Wehrpflicht – den Luxus einer eigenen Meinung erlaubt hat.
PS.: Die Einstellung aller Straferhebungen gegen den zurückgetretenen deutschen Bundespräsidenten Wulff macht diesen bei all seinen – rechtlich irrelevanten – Fehlern im Rückblick nun ganz zum Opfer einer üblen Medienhatz. Die englische Königin hat einst eine solche Hatz überlebt, Wulff hat entnervt aufgegeben.