Der Christbaum: Eine kleine Kulturgeschichte

Autor: Ronald Schwarzer

Wir brauchen dringend ein gemeinsames Fundament für unsere Gesellschaft

Autor: Christian Klepej

Deutschlands gemütliche Machtergreifung von 2024/25

Autor: Leo Dorner

Wenn alle untreu werden

Autor: Dieter Grillmayer

Zeichen der Hoffnung für den Westen

Autor: Karl-Peter Schwarz

Rumänien als Probelauf für die Abschaffung der Demokratie in Europa?

Autor: Wilfried Grießer

Die Woken und ihre Geschichten

Autor: Karl-Peter Schwarz

Brandmauern gegen rechts: EU-Länder werden unregierbar

Autor: Werner Reichel

EU am Scheideweg: Markt- oder Planwirtschaft?

Autor: Andreas Tögel

Langsam, aber sicher wird die Freiheit in Europa rückabgewickelt

Autor: Christian Klepej

Alle Gastkommentare

Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Wehe, wenn dieses Gerücht zur Tatsache werden sollte

Noch fehlt mir ein zweiter Beweis, der sogenannte Gegencheck. Daher behandle ich es vorerst als Gerücht, wenn auch als solches aus einer interessanten Quelle. Aber der Hinweis klingt zumindest sehr konsistent: Im heimischen Bildungswesen zeichnet sich ein Megaskandal ab. Dieser hätte bei seinem endgültigen Losbrechen das Potenzial, nicht nur Parlaments-Sondersitzungen, sondern auch eine schwere Regierungskrise auszulösen. Bis hin zu Neuwahlen.

Noch wollen wir jedoch hoffen, dass sich die Information doch noch als Irrtum entpuppt. Ihr Kern: Bei den diese Woche angesetzten Tests für die Mathematik-Bildungsstandards der 14-Jährigen scheint eine skandalöse Manipulation inszeniert zu werden. Das Unterrichtsministerium schickt, so wird mir zugetragen, für die diversen Formen der Gesamtschulen und die Hauptschulen im Geheimen viel leichtere Tests aus als für die Gymnasien. Vorbereitet sei darüber hinaus auch ein zusätzlicher nachträglicher Aufwertungsfaktor für die Ergebnisse der Nicht-Gymnasien, falls sie trotzdem nicht gut genug sein sollten.

Der Zweck der Übung wäre klar: Damit könnte das Ministerium zu "beweisen" versuchen, dass die Ausbildung in den AHS ohnedies nicht besser ist als in den anderen Schultypen. Womit man den Druck Richtung zwangsweiser Gesamtschule weiter erhöhen könnte.

Abgesehen von einer – noch nicht überprüfbaren – vertraulichen Einzelinformation, gibt es jedenfalls eine Reihe von gravierenden Indizien und Fakten, die diesen Verdacht erhärten, die dieser Information mehr Gewicht als bloßen Gerüchten gibt:

  • Die  in der Vorwoche veröffentlichten Musteraufgaben für Mathematik sind so läppisch, dass man ihre Lösung eigentlich einem Volksschüler zutrauen könnte (zB: „Ein Badezimmer hat eine Bodenfläche von 7,2 Quadratmeter. Eine Packung Fliesen reicht für 1,2 Quadratmeter. Wie viele Packungen Fliesen benötigt man mindestens zum Verfliesen des Bodens?“ Gewünschte Antwort: sechs. Dass bei der richtigen Antwort kein Quadratzentimeter Verschnitt berücksichtigt ist, könnte sich allerdings für lebensnahe und mitdenkende Schüler als unbeabsichtigte Falle erweisen. Dieser Denkfehler beweist aber nur neuerlich die Dummheit der ministeriellen Experten). Abgesehen von unbeabsichtigten Fallen wäre jeder Gymnasiast, der sich in der vierten Klasse schon mit zehnmal schwierigerer Mathematik befassen muss, durch solche Fragen wohl vor allem beleidigt. Das Niveau spricht jedenfalls dafür, dass das Fragen auf Gesamtschulniveau sind.
  • Vor einigen Wochen wurde unter bis heute rätselhaft gebliebenen Begleitumständen der Chef des mit diesen Tests beauftragten bifie-Instituts gefeuert. Er hatte sich kritisch über die Einführung des Gesamtschule vor einer Evaluierung der vielen seit Jahrzehnten laufenden Gesamtschul-Versuche geäußert. Der Gefeuerte wurde noch dazu durch einen weisungsgebundenen Beamten ersetzt. Da stinkt etwas ganz gewaltig.
  • Die Manipulationsabsicht würde auch perfekt zur öffentlichen Ankündigung der Unterrichtsministerin passen, die AHS-Unterstufen finanziell auszuhungern, obwohl dort jede dritte Klasse über das gesetzliche Limit hinaus angefüllt ist.
  • Die Kampagne der SPÖ gegen die Gymnasien wird auch dadurch bewiesen, dass sich der Wiener „Bildungs“-Stadtrat Oxonitsch weigert, die Karl-Popper-Schule weiter zu unterstützen. Obwohl diese das einzige Angebot in der Stadt für Hochbegabte ist. Obwohl diese Schule seit Jahrzehnten eine – ohnedies geringe – Summe aus dem Wiener Bildungsbudget erhält. Obwohl diese Schule ohnedies nur eine Oberstufenform ist, also nur Schüler oberhalb des linken Nivellierungsalters 10 bis 14 hat.
  • Eine Manipulation bei den Bildungsstandards würde auch dem gleichen, was die Wiener Medizin-Uni (eine sehr Freimaurer- und SPÖ-nahe Institution) wenn auch auf einem ganz anderen Gebiet beschlossen hat: Dort werden künftig die Ergebnisse für weibliche Kandidatinnen nachträglich aufgewertet, obwohl das glatt verfassungswidrig ist. Was jedenfalls auch dort beweist: Bei der Verfolgung ihrer ideologischen Ziele geht die Linke mit ungehemmter Brutalität und Bereitschaft zum Betrug vor.
  • Die Bereitschaft, Fakten zugunsten der Gesamtschul-Ideologie zu verheimlichen, wird auch noch durch eine weitere Tatsache unterstrichen: Das Unterrichtsministerium verbietet, dass hierzulande die unterschiedlichen Pisa-Testergebnisse für AHS-, Haupt- und Gesamtschüler veröffentlicht werden. Das Gleiche passierte mit jenen Tests durch das bifie, denen sich einige Schulen freiwillig gestellt haben.
  • Und die Manipulationsabsicht wird auch offenkundig angesichts des Kampfes der Unterrichtsministerin dagegen, dass Schulen ihre Bildungsstandard-Testergebnisse auch veröffentlichen. Damit dürfte sie versuchen, ein Monopol über jede Veröffentlichung von Ergebnissen zu erringen. Denn für sie gilt dieses Verbot ja nicht. Woran der Umstand nichts ändert, dass sie erklärt, derzeit nicht vorzuhaben, getrennte Ergebnisse der einzelnen Schultypen zu veröffentlichen.
  • Sollten sich die Schulen wirklich an diese Geheimhaltungspflicht halten – obwohl niemand etwa einem Elternverein eine Veröffentlichung verbieten kann –, dann wäre aber auch der einzige sinnvolle Zweck der Bildungsstandards weggefallen: Dass Eltern erstmals einen echten Vergleich über die Ergebnisse einzelner Schulen erhalten, und dass die schlechten Schulen unter Druck der Kunden, also der Eltern, kommen, sich zu verbessern. Wofür sonst will man bitte 25 Millionen Euro ausgeben??

Aber nochmals sei gesagt: Vorerst bleibt die Hoffnung, dass diese – freilich aus einer seriösen Quelle kommende – Information unrichtig sein könnte. Wenn aber nicht? Dann wird man – trotz aller Koalitionsdisziplin – wohl auch die meisten ÖVP-Abgeordneten nicht mehr zwingen können, Claudia Schmied bei einem Misstrauensvotum zu unterstützen. Dies wird nicht einmal dann gelingen, wenn die Ministerin nur durch grüne und orange Leihstimmen gerettet werden könnte (als Vorboten der nächsten Koalition?) und wenn daraufhin vorzeitige Neuwahlen drohen.

Für solche fühlt sich die ÖVP derzeit freilich nicht gut aufgestellt. Nur gilt in der Politik allemal: Besser ein ehrenvoller Konflikt als ein ehrloses Dahinwurschteln. Was könnte für die einst große bürgerliche Partei besser sein, als endlich wieder ein echtes Kampfthema mit großer Popularität zu erhalten?

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung