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Bumm hat es in Berlin gemacht, und der Herr Röttgen war nicht mehr Minister. Bumm hat es in Paris gemacht, und die Frau Aubry kam nicht in die neue Regierung. Bumm hat es in Wien – nicht gemacht.
Dabei ist ein solches lautes, überraschendes und gezieltes Bumm doch eine hervorragende Chance, um Führungsstärke zu zeigen. Wie es zweifellos Frau Merkel und Herrn Hollande (zufällig) am gleichen Tag geglückt ist. Beide haben klar gemacht: Wer dem Chef an der Spitze das Leben schwer macht, muss gehen. Denn in der Politik kommt es eben ganz und einzig auf den Menschen an der Spitze an. Er entscheidet allein über Sieg und Niederlage.
Aubry hat ganz offensichtlich gegen ihren alten Rivalen Hollande intrigiert. Und Röttgen hat nicht nur in der Umwelt- und Energiepolitik im letzten Jahr eine traurige Figur gemacht; er hat auch die Wahl im größten deutschen Bundesland für die CDU jämmerlich versemmelt und er hat dabei noch dazu im letzten Augenblick aus seiner eigenen Wahlkampfniederlage eine der Angela Merkel zu machen versucht.
Solches Durchgreifen wäre durchaus auch hierzulande zum Nachahmen zu empfehlen. Stünde Herr Faymann doch ohne die unglückselige Schulzerstörerin Claudia Schmied viel besser da! Ebenso hätte er ohne Loser-Typen wie Norbert Darabos oder Alois Stöger bessere Chancen. Und wie gut ginge es Michael Spindelegger ohne die überforderte Justizministerin Beatrix Karl! Ebenso könnte er die neuerdings von ihm forcierte Wirtschaftskompetenz mit einem Austausch der Herrn Mitterlehner und Berlakovich glaubwürdig machen.
Aber es wird wohl weder der eine noch der andere handeln. Denn in ihren Parteien will man ja gar nicht wirklich den Erfolg. Viel wichtiger ist die Rücksicht auf renitente Bundesländer im Süden, auf feministische oder lesbische Gruppeninteressen. Und vielleicht kommt da noch eine Sorge hinzu: Die Personaldecken des politischen Österreich sind längst so dünn, dass man vielleicht fürchten muss nichts, es kommt ohnedies nichts Besseres nach. Na Bumm.