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Schon war ich dabei, über den neuen Rektor der Uni Wien zu verzweifeln. Da hat er sich zu einem unerwarteten Lichtblick entwickelt.
Zwar bleibt die Rolle des Heinz Engl rund um die skandalöse Umbenennung des Lueger-Rings eine sehr negative. Aber dennoch muss man ihm volle Anerkennung zollen für seine Reaktion auf die Uni-Besetzung durch Linksstudenten: Er ließ sofort alle Tore schließen und dann am Abend das besetzte Audimax polizeilich räumen. Ein paar Polizeihunde erwiesen sich als sehr schnell wirksam. Alle Besetzer wurden angezeigt. Und schon war der Spuk zu Ende.
Ganz ähnlich hat Engl ein paar Stunden davor das ebenfalls besetzte Rektorat räumen lassen. Das alles unterscheidet sich dramatisch von seinem Vorgänger Winckler. Dieser hat sich ja bei einer früheren Besetzung als totales Weichei erwiesen. Tiefpunkt war, dass Winckler den Besetzern (die vier Millionen Schaden auf Steuerkosten angerichtet haben!) zur Aufmunterung sogar noch eine persönliche Spende zukommen hat lassen. Noch übler war freilich damals die Reaktion fast der ganzen Medienwelt (auch der Restbestände sogenannter bürgerlicher Medien), die sich begeistert der Revolutionsgeilheit hingab. Von der üblichen Kulturszene ganz zu schweigen.
Auch zum Anlass der jüngsten Besetzung ist dem neuen Rektor zu gratulieren: Er hat den Mut, eine Studienrichtung („Internationale Entwicklung“) auslaufen zu lassen – zumindest in der Bachelor-Phase –, für die es in Österreich absolut keinen Arbeitsmarkt gibt. Erstmals seit langem spürt man, dass es mit der größten Universität des Landes nicht unbedingt nur ständig bergab gehen muss. Dass sie vielleicht doch noch eine Existenzberechtigung hat.
Und selbst mein Mitleid für jene Studenten hält sich in Grenzen, die durch die Besetzung um Vorlesungen beziehungsweise Prüfungen umgefallen sind: Schließlich haben sie selbst eine Hochschülerschaft gewählt, die sich ständig mit derartigen Rechtsbrechern solidarisiert. Und die ansonsten das Geld der Studenten für dubiose Lesben-Beisln verschwendet.