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Durch den blonden Niko Pelinka und seine seltsamen Karrierewege ist der ORF-Generaldirektor bis auf die Knochen blamiert – auch wenn er das partout nicht zur Kenntnis nehmen will. Noch deutlich krasser sind aber andere, dadurch völlig überdeckte Skandale.
Dass Alexander Wrabetz einen Büroleiter haben soll, ist nämlich unbestritten. Und dass er sich den selbst aussuchen kann, ist für mich auch kein größeres Problem. Es kann ja jeder ORF-Mitarbeiter mit Rückgrat diesen Büroleiter straffrei hinauswerfen, wenn der bei seiner Tür hereinkommen sollte. Und jeder ORFler kann folgenlos auflegen, wenn ihn ein gewisser Pelinka anruft. Ein Büroleiter hat nur dann über das Ausbessern von Briefen hinausgehende Kompetenz, wenn ihm diese auch jemand zubilligt.
Die Personalie Pelinka ist nur deshalb bedeutend, weil sie den bisher schlagkräftigsten Beweis darstellt, wie eng der Wrabetz-ORF an den Fäden der Parteien, insbesondere jenem der SPÖ hängt. Wenn jener Mann, der die Wrabetz-Wiederwahl inszeniert hat, dann auf einen hochbezahlten Posten unter Wrabetz aufsteigt, hat das naturgemäß einen ganz üblen Geruch. Wer bitte ist da wessen Chef?
Ein noch viel größeres Problem als Pelinka ist es aber, wie sehr die derzeit die eigene Unabhängigkeit so rühmenden ORF-Redaktionen sich selbst zu einer SPÖ-Propagandaabteilung degeneriert haben. Offenbar ohne dass ein Pelinka da noch extra anrufen muss.
Täglich könnte man die schwere Linkslastigkeit dieser Redaktionen an konkreten Beispielen aufzeigen. Diesmal einige besonders arge Exempel aus der „Zeit im Bild“ des Wochenendes. Diese sendete einen langen PR-Beitrag für das Wiener SPÖ-Rathaus, der besser ins nordkoreanische Fernsehen gepasst hätte. Zwei rote Rathaus-Apparatschiks konnten sich da stolz und ohne durch einen kritischen Zwischenton der Redaktion gestört zu werden als Helfer der Kinder präsentieren. Nur weil sie jetzt(!) einen „Ombudsmann“ für Opfer von Missbrauch in Jugendheimen installiert haben.
Mit keinem Wort wurde dabei darauf eingegangen, dass genau dieses Rathaus und genau seine untätig zuschauenden Fürsorge-Tanten, die sich jetzt Jugendanwaltschaft nennen (die übrigens auch mitgewirkt haben an den Vertuschungen rund um Kampusch), die Hauptverantwortung für die allerschwersten Missbrauchsskandale der österreichischen Nachkriegsgeschichte haben. Mit keinem Wort wurde thematisiert, wozu eigentlich die Jugendanwaltschaft selbst noch gut ist, wenn jetzt ein Ombudsmann dieser „Anwaltschaft“ (die natürlich mit richtigen Anwälten nicht das Geringste zu tun hat) irgendeine Verbesserung darstellen soll.
Wer diesen Propagandabeitrag gesehen hat, dem blieb ob so viel Chuzpe nur noch der Mund offen. Und wer den Beitrag versäumt hat: Bitte anschauen („Ombudsperson für Heimkinder gefordert“ am 7. Jänner anklicken, wobei Ombudsperson auf politischlinkskorrekt für Ombudsmann stehen dürfte).
Dass die ZiB am gleichen Wochenende schon zum gefühlten 50. Mal binnen zwölf Monaten wieder die alte linke Mär vom ungleichen Lohn für gleiche Frauenarbeit auftischte, passt perfekt in das gleiche schlagseitige Bild. Auch hier wieder keinerlei Spur einer Relativierung oder gar Gegenstimme. Dabei konnte in dem Beitrag die Ungleichheits-Behauptung dann nur mit Fällen der Baby-Karenz und mit Teilzeit-Exempeln untermauert werden, aber mit keinem einzigen Hinweis auf wirklich „gleiche Arbeit“. Oder ein Beitrag über Südafrika: Der klang so, wie wenn er von der Propagandaabteilung der dortigen Regierungspartei formuliert worden ist.
Ein ebensolcher Skandal ist, wie die ÖBB zur SPÖ-Filiale degeneriert ist. Wortgewaltig versucht sich ja der neue Chef Kern seit einiger Zeit als Retter der Bundesbahnen zu präsentieren. Dabei agiert er in Wahrheit mehr denn all seine Vorgänger der letzten Jahrzehnte als reiner Parteifunktionär. Er greift hemmungslos in die Bahnkasse, wenn es die Partei braucht oder wünscht.
Anders ist es nämlich gar nicht zu erklären, dass dieser Herr Kern genau für jenen Niko Pelinka eigens einen Posten geschaffen hat. Der Anlass der Postenkreation: Pelinka musste als Sprecher der Claudia Schmied ausscheiden, weil diese Funktion laut Gesetz mit der eines Stiftungsrates unvereinbar ist. Als solcher hatte Pelinka die Wiederwahl von Wrabetz zu organisieren und diverse schmutzige Deals mit den anderen Stiftungsräten abzuschließen. Was er daneben eigentlich für die ÖBB gearbeitet haben soll, ist völlig unklar geblieben. Dementsprechend wird nun, da Pelinka auch hauptberuflich in den ORF wechselt, dieser Posten einfach wieder abgeschafft.
Einen deutlicheren Beweis kann es gar nicht geben, dass in den eigentlich schwer defizitären ÖBB Menschen einzig und allein im Interesse der Partei angestellt werden. Und zwar nur für Scheintätigkeiten. In der Privatwirtschaft würde ein dafür verantwortlicher Vorstand fristlos entlassen und wegen Untreue angezeigt. In den ÖBB riskiert der Herr Kern maximal einen Tadel durch den Rechnungshof. In ein paar Jahren.
Freilich: Ein ÖBB-Chef, der ja selber nur als Sprecher eines Politikers nach einem Publizistik(!)-Studium und keiner einzigen Sekunde in der Verkehrs- oder Privatwirtschaft plötzlich zum Bahnexperten geworden sein soll, kann natürlich nicht die Widerlichkeit seines Verhaltens erkennen. Und die total links geführte Staatsanwaltschaft ist ja offensichtlich nur an den angeblichen und wirklichen Delikten blau/orange-schwarzer Regierungen interessiert.