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Die kleine Korruption oder: Wie unschuldig sind die Grünen?

Mit Themen der großen Korruption haben wir uns zuletzt oft befasst: also mit der roten Millionen aus Steuergeldern zum Kauf der Unterstützung bestechlicher Boulevardzeitungen; mit der Käuflichkeit des schwarzen EU-Abgeordneten Strasser durch im Dunklen bleibende Auftraggeber; mit den Strafverfahren, die gegen den blauen Abgeordneten Graf in Sachen Seibersdorf laufen. Aber genauso schlimm ist die kleine Korruption, also der im öffentlichen Bereich alltägliche Missbrauch von Macht zum eigenen Vorteil. Einziger Unterschied: die kleine Korruption macht selten Schlagzeilen. Dazu wieder einmal zwei konkrete Exempel, wo eines überdies zeigt, wie korrumpiert auch die Grünen sind, sobald sie nur eine marginale Position errungen haben.

Das eine kommt aus der Döblinger Bezirksvertretung. Dort haben die Grünen einen Antrag eingebracht, in der engen und an sich nicht weiter bedeutenden Pokornygasse das Radfahren gegen die Einbahn zu erlauben. Nun wissen wir ohnedies, dass die militanten Radfahrer, also neben Schwulen und Linksradikalen die Hauptzielgruppe der Grünen, ohnedies Verkehrszeichen prinzipiell ignorieren, ebenso wie Zebrastreifen oder die Verpflichtung, in der Nacht Lichter zu haben.

Viel köstlicher sind die zwei Begründungen, welche die Grünen dazuliefern: Die erste ist die Behauptung, dass die Pokornygasse als Verbindung von der Heiligenstädter Straße zur Döblinger Hauptstraße verwendet werde. Das erstaunt. Denn dazu müssten man das Fahrrad erst viele Dutzend Stufen in die Höhe schleppen. Was noch kein Anrainer jemals beobachtet hat.

Daher dürfte wohl die zweite Begründung die einzig wahre sein. Die macht jedoch den schlichten Bürger absolut sprachlos. Die Grünen schreiben nämlich: „Wenn selbst eine prominente politische Persönlichkeit die Pokornygasse mit dem Fahrrad gegen die Einbahnstraße radelt, kann nur davon ausgegangen werden dass hier bereits das Fahren gegen die Einbahn gelebt wird, d.h. als völlig rechtens angesehen wird.“ Auf Deutsch (Sprach- und Beistrichfehler wurden unverändert übernommen): Wenn ein Promi das Gesetz bricht, dann ist das Gesetz für die Grünen hinfällig.

Noch interessanter wird es, wenn man sich nach dieser seltsamen „prominenten politischen Persönlichkeit“ erkundigt. Denn dann weiß halb Döbling, dass niemand anderer als eine grüne Bezirksrätin selber gemeint sein kann, die dort wohnt. Und die ist wieder niemand anderer als die Schwägerin des amtierenden Bundespräsidenten.

Jetzt ist wieder ein Stück klarer, wie Grüne so ticken.

Unsere zweite kleine Korruptionsgeschichte dreht sich wieder einmal um die Umtriebe in der Nationalbank. Eine bisher eher subalterne Mitarbeiterin der Notenbank ist ins Kabinett des Bundeskanzlers entsandt worden. Was angesichts des dort herrschenden Prinzips Ahnungslosigkeit zweifellos für das Büro Faymann eine Verbesserung bedeutet, selbst wenn die Dame nur die Grundrechnungsarten beherrschen sollte. Was wir doch stark hoffen.

Das, was viele Nationalbank-Mitarbeiter aber wirklich ärgert, ist der Umstand, dass die Dame gleichzeitig zur Abteilungsleiterin befördert worden ist. Ei potz: In der Nationalbank wird man also Abteilungsleiterin, damit man keine Abteilung leitet. Und das ist kein Einzelfall: Die höheren Titel in der Notenbank, wie „Advisor“ oder „Senior Advisor“ werden praktisch nur Parteimitgliedern, die in politischen Kabinetten gearbeitet haben, oder Assistenten der Direktoren zuteil.

Die ganz alltägliche kleine Korruption in diesem Land eben. Warum nur, ist mir gerade wieder das Wort „Griechenland“ durch den Kopf gegangen?

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