Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

So beginnen normalerweise Witze: Fischer, Faymann und Spindelegger reisen zugleich nach Amerika

Bundespräsident, Bundeskanzler und Vizekanzler reisen aber in allem Ernst gleichzeitig nach Amerika. Da hält man ja wirklich den Atem an, um was für ein weltbewegendes Ereignis es da gehen mag.

Nun, es ist die UNO-Generalversammlung, also eine Veranstaltung, die nur Diplomaten für wichtig halten, die ansonsten alljährlich weltweit Gähnen verursacht. Für Österreich hatte sie ungefähr in den Jahren der Südtirolresolutionen, also vor einem halben Jahrhundert zum letzten Mal Relevanz.

Daneben haben die Herren eine Reihe von – nun nicht gerade weltumwerfenden Terminen: Herr Faymann wird Herrn Schwarzenegger treffen (kaum dass er Udo Jürgens die Aufwartung gemacht hat); Herr Spindelegger wird einem österreichischen Starkoch einen Orden umhängen; Herr Fischer wird eine Ausstellung besuchen und dort den Begriff des Schönen kritisch hinterfragen (ehrlich, so steht es in der Meldung).

Ansonsten sind auch noch einige Politikertreffen auf dem Reiseplan der drei, freilich ist keines davon mit einem Vertreter der ersten Liga.

Am seltsamsten ist aber das von Heinz Fischer besuchte Meeting zum Kampf gegen die „neuen Seuchen“. Das klingt nun wirklich aufregend und einer Reise wert. Seien doch diese neuen Seuchen für zwei Drittel der Todesursachen verantwortlich. Was um Himmels willen sind denn diese neuen Seuchen, die wir noch gar nicht kennen? Nun, es sind Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs und chronische Lungenerkrankungen.

Schon einmal davon gehört? Ich habe. Zufällig sind all meine Vorfahren, deren Todesursache ich noch kenne, an ihnen verstorben und das durchwegs schon vor längerer Zeit (um genau zu sein, ein Urgroßvater nicht, der ist von einem knapp davor freigekommenen Strafgefangenen in dessen erstem Rausch erstochen worden, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die nicht hierher gehört).

Das also sind die Neuentdeckungen der famosen UNO. Wenn sie weiter so rasch mit ihren Entdeckungen ist, wird die Weltorganisation bald erkennen, dass Autos heute schon gefährlichere Fahrzeuge sind als Pferdefuhrwerke und auch diesem Faktum eine Weltkonferenz widmen.

Um nicht missverstanden zu werden: Natürlich sind diese Erkrankungen eine weltweite Geißel. Nur: Was können Fischer und eine UNO-Sonderkonferenz tun, um sie zu mildern? Das einzige, was am ehesten helfen würde, ist mehr Forschung. Aber die kurbelt man nicht über Staatenkonferenzen an, sondern indem man den Pharmakonzernen die Möglichkeit lässt, mit neuen Produkten auch Geld zu verdienen, auch wenn es unserem Neidreflex widerspricht. Genau diese Möglichkeiten haben aber viele Staaten unter dem Druck des linken Populismus eingeschränkt. Ohne die Möglichkeit zu weiteren Profiten verlieren die Konzerne jedoch die Motivation zu teuren Investitionen in die Forschung. Gelingt es doch höchstens bei einem Prozent der um viel Geld erforschten Präparate, alle Test-Hürden zu überwinden, bis sie endlich beim Patienten landen. Ohne Forschung gibt es aber keinen Erfolg gegen die Krankheiten.

Fischers Besuch in New York wird da natürlich gar nichts ändern. Da war sein vielbelächelte Vorvorvorvorgänger Franz Jonas noch effektiver bei der Bekämpfung von Herz-Kreislauferkrankungen. Der hat die Österreicher am Nationalfeiertag wenigstens immer zum Wandern aufgefordert.

Die Konferenz macht sich aber auch schon dadurch lächerlich, dass sie von „neuen“ Seuchen spricht. Neu ist da gar nichts – außer dass in etlichen Drittstaaten nicht mehr so viele Menschen an Unterernährung sterben, sodass logischerweise der Anteil der Opfer dieser klassischen Krankheiten steigt. Neu ist nur eines, nämlich dass es jetzt doch wieder erlaubt ist, diese Krankheiten ins Zentrum zu rücken. In den letzten Jahren hat ja die internationale Politik unter dem Druck der Schwulsein-ist-schön-Lobby nur eine einzige Krankheit für bekämpfenswert zu halten gewagt, nämlich Aids. Aber bis die linke Szene anstelle eines Aids- einmal den viel notwendigeren Krebsball veranstaltet, wird noch sehr viel Zeit vergehen . . .

 

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung