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Thilo Sarrazin hält einen Vortrag in Graz. Und der ORF berichtet darüber unter gleich dreimaliger Verwendung des Wortes „Skandal“.
Begründung, warum das wichtigste und bestrecherchierte politische Buch der letzten Jahrzehnte ein Skandal sei, blieb der Linkssender wie immer schuldig. Dafür rückte er armselige 40 Anti-Sarrazin-Demonstranten und ihre wirren Sprüche kräftig ins Bild. Deren Intoleranz gegenüber anderen Meinungen ist der einzige erkennbare Skandal. Wie viele Demonstranten müssten eigentlich Nichtlinke mobilisieren, um einmal vom ORF zur Kenntnis genommen zu werden? Seltsam auch die ORF-Behauptung, dass nur die FPÖ Gefallen an Sarrazin finde, war dieser doch Gast der ÖVP. Es stimmte auch nicht einmal die Behauptung, dass Sarrazins Grazer Vortrag sein erster in Österreich gewesen sei. Der Bestsellerautor hatte schon zwei Tage davor im überfüllten Wiener Hotel Imperial lange referiert. Aber vielleicht gilt ein Vortrag für den ORF nur dann als gehalten, wenn irgendwelche Halb- oder Ganz-Kommunisten demonstrieren. Und hoffentlich stimmt wenigstens der Wetterbericht.
PS.: Wer beides versäumt hat: Das Buch ist nach wie vor erhältlich. Und wichtig und richtig wie eh und je (man muss nur überall dort, wo „Deutschland“ steht, „Österreich“ denken).
PPS.: Dass Bestsellerlisten meist nur die politisch korrekte Meinung des Buchhandels, aber nicht die wahren Umsätze zeigen, hat sich im letzten Jahr an Hand des Sarrazin-Buches gezeigt. Es wurde zwar fast unglaubliche eineinhalb Millionen mal verkauft, aber von den Bestsellerlisten weitgehend ignoriert.