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Das kommt davon, wenn man unabhängige Experten um ihre Meinung fragt. Seit wann aber tut denn eine Regierung so etwas? In Österreich werden ja auch immer nur solche Experten beauftragt, die in irgendeiner Weise von den jeweiligen Regierungsparteien abhängig oder beeinflussbar sind.
Aber hier ist von Griechenland die Rede und der Aufregung, die entstanden ist, als eine von der Athener Regierung selbst eingesetzte Haushaltskontrollkommission ihren Bericht abgeliefert hat. Die in diesem Fall wirklich unabhängigen Experten sind nämlich zu dem Schluss gekommen, dass die Entwicklung der griechischen Schulden „außer Kontrolle“ geraten ist. Und dass auch die Wirkungen des erst im Juli beschlossenen zweiten Rettungspakets der anderen Euro-Länder „zum großen Teil“ verpuffen würden.
Das „außer Kontrolle“ hat hier ganz augenscheinlich eine doppelte Bedeutung. Nicht nur die griechischen Schulden, sondern auch die Ergebnisse dieser Kommission sind offensichtlich außer Kontrolle geraten.
Entlarvend war daher auch die Reaktion des griechischen Finanzministers: Diese unabhängigen Experten verfügen halt nicht über die „Verantwortung“ internationaler Organisationen. Daher habe ihr Bericht nicht die gleiche Qualität wie die Berichte solcher Staatenvereine. Auch diese Unterscheidung kann man durchaus wörtlich nehmen, freilich anders, als der Finanzminister das gesagt hat.
Denn nichts könnte deutlicher den Wert der Studien und Stellungnahmen von EU, EZB, IWF und anderen Staatenvereinen qualifizieren als das Lob des griechischen Finanzministers, dass diese halt die Verantwortung pflegen. Was logischerweise heißt, die Wahrheit hat dabei zurückzutreten. Ziemlich degoutant. Die höchst verantwortungslose Konsequenz solcher „qualitätsvoller“ Berichte: Wir werfen dem schon verlorenen Geld immer weiter gutes nach. Solange uns halt noch wer etwas borgt . . .