Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung.
Schon die dritte Nacht brennen in London Häuser, Geschäfte werden geplündert, Gewalt regiert in den Straßen und ist bereits auf andere englische Städte übergesprungen. Und prompt setzt die Legendenbildung ein – es ist von „Sozialrevolte“ die Rede, es werden – durch das Ausmaß der Schreckenstaten noch etwas schaumgebremst – von linker Seite die rigorosen Einschnitte des Sparprogramms der konservativen Regierung als logischer und jedem Gutmenschen verständlicher Auslöser gebrandmarkt. Das geht an den Fakten vorbei, an Fakten, die im Zeitalter der politischen Korrektheit natürlich nur verschämt angedeutet werden, die aber nicht weggeleugnet werden dürfen. Hier geht es um Kriminalität, um einen Krieg gegen die Polizei, um schwarze Drogenbanden.
Die fassungslos-überraschten Kommentare, wie eine „friedliche Demonstration der Angehörigen und Freunde eines von der Polizei erschossenen Mannes“ in Tottenham jäh in Gewalt und Brandstiftung umschlug, sorgten für die erste Legende: Die böse Polizei ist schuld.
Das „Polizei-Opfer“ war ein 29jähriger schwarzer Kokain-Dealer, den die „Operation Trident“ der Londoner Polizei festnehmen wollte, die zur Bekämpfung der bewaffneten Drogenkriminalität eingesetzt ist. Der Mann war bewaffnet und hat offensichtlich versucht, sich freizuschießen – auch ein Polizist ist verletzt. Der Dealer freilich war alles andere als ein unbeschriebenes Blatt und ein friedfertiges Lamm. Bei früheren Gefängnisaufenthalten hatte er sich der berüchtigten „Star-Gang“ angeschlossen, die den schwarzen Bezirk Tottenham schon in den 1980er Jahren in Flammen gesetzt hat.
Die bewaffnete Gewalt, das zeigen Zahlen, ist in England ein Problem, das sich in der schwarzen Bevölkerungsgruppe konzentriert. 80 Prozent aller tödlichen Schießereien geschehen innerhalb der „black community“, und bei drei Vierteln des Rests war zumindest ein Schwarzer beteiligt.
Es geht hier also offensichtlich nicht um ein Polizei-Problem, sondern um ein Rassenproblem.
Die Legende von der Sozialrevolte ist ebenfalls leicht zu enttarnen. Nicht nur weil Häuser und Wohnungen friedfertiger – und zwar keineswegs irgendwelcher anstößig reichen - Menschen niedergebrannt werden. Nicht nur weil Familien, die ihre Kinder aus den Flammen retten, mit den Kleinen in ihre Autos flüchten, weil sie kein anderes Dach mehr über dem Kopf haben – und dann noch erleben müssen, dass diese letzte Zuflucht vom Mob gewalttätig attackiert wird.
Da tauchen Maskierte in den Schlafzimmern alter Menschen auf. Da reisen Krawall-Gruppen an, die sich besorgen gehen, was sie immer schon haben wollten. Die Liste der Geschäfte, die geplündert wurden, beweist, dass gezielt vorgegangen wird – Handy- und Elektronik-Shops, Sportgeschäfte sind die Hauptziele. Was sonst an Geschäften niedergebrannt wird, scheint da eher als „Kollateralschäden“ der Freude am Abfackeln zum Opfer zu fallen.
Diese nächtlichen Krawalle sind nichts anderes als kriminelle Akte.
Als solchen muss ihnen begegnet werden. Auch und besonders durch Rückenstärkung der Polizei, in materieller und psychologischer Hinsicht. Die englischen Regierungsspitzen tun das und nennen die kriminellen Krawalle auch beim Namen.
Wenn jetzt auch noch die guten Linken verstehen, dass dieser Ausbruch an krimineller Energie nichts mit einem Aufschrei sozial Schwacher gegen schmerzhafte Sparmaßnahmen zu tun hat, dann wären wir endlich wieder in der Realität angekommen.