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Die Griechen kassieren, die Banken bekommen Garantien: von wem nur, von wem?

Die Griechen haben dem Sparpaket zugestimmt. Das schmerzt sie, aber es wird das Land dennoch nicht sanieren. Es macht nur den Weg für weitere verschwendete Hilfsmilliarden frei. Die Griechenland-Hilfe belastet jedoch den europäischen Steuerzahler insgeheim noch mehr als offiziell bekannt.

Das Sparpaket wird dennoch die griechischen Gewerkschaften – die Hauptschuldigen an der griechischen Krise – noch aggressiver machen. Und die radikale Linke ist immer für jede Form der Gewalttätigkeit gut. Aber das ist jetzt nur noch eine Randfrage.

Viel seltsamer ist, dass in den letzten Tagen durch die europäische Politik ein Klima geschaffen worden ist, als ob der Rest Europas dankbar sein müsse, den Griechen durch einen weiteren dreistelligen Milliardenbetrag helfen zu dürfen. Irgend etwas scheint da verquer zu laufen.

Noch Seltsameres spielt sich um die freiwillige Beteiligung der westlichen Banken an der Hilfsaktion ab, die praktisch parallel finalisiert wird. Dabei  ist nun klar geworden, warum die Banken entgegen bisherigen Annahmen wohl wirklich freiwillig zustimmen werden: Denn ihnen werden nun längerfristige Garantien Dritter dafür geboten, dass sie die griechischen Anleihen am Fälligkeitstag nicht einkassieren. Im Falle einer Umschuldung oder eines Konkurses hätten die Banken hingegen einen guten Teil ihrer Forderungen an Griechenland abschreiben müssen.

Alles wunderbar? Nicht ganz. Denn das eigentliche Opfer ist wieder einmal nicht gefragt worden. Dieses Opfer ist niemand anderer als der europäische Steuerzahler, der über verschachtelte Zwischenkonstruktionen nun auch für die bisher privaten Forderungen an Griechenland haften soll. Er hat es nur noch nicht mitbekommen. Denn die nächste Etappe des Großbetrugs wird wieder einmal sehr geschickt getarnt.

Wenn das wirklich stimmt, was da aus den Geheimverhandlungen so durchsickert, dann wird einem wirklich übel. Für den Normaleuropäer ist es nämlich völlig wurscht, ob er am Ende auf dem Weg direkter Kredite seines Staates, oder über die Europäische Zentralbank, oder über den Währungsfonds, oder eben jetzt über die Haftungen für Forderungen der Banken zur Kassa gebeten wird. Man weiß auch wieder einmal, was man von großspurigen Ankündigungen von Faymann & Co halten darf, dass nämlich auch die privaten Gläubiger zur Kassa gebeten werden. Zur Kassa vielleicht schon – aber nur wenn ihnen der Steuerzahler auch dafür haftet. Der einzige, der ihm dabei hilft, ist der Sparer, dessen Sparguthaben entwertet werden.

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