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Weshalb die Rechnungen des kleinen Norbert plötzlich wieder stimmen werden

Die Rechenkünste des Norbert Darabos sind längst nur noch kabarettreif. Gar nicht kabarettreif ist aber das, was mit der Umstellung auf eine angebliche Berufsarmee der österreichischen Landesverteidigung, dem Katastrophenschutz und der Terrorismusabwehr bevorsteht. Da droht eine veritable Katastrophe. Wobei es kein Trost ist, dass der jüngste Beweis für diese Aussage aus Deutschland kommt, dass also Österreich nicht alleine dasteht.

Die deutsche Regierung hat bereits ein paar Monate vor dem Herumgemurkse der großen Strategen Dichand, Häupl, Faymann und Darabos geglaubt, die Zukunft liege in einer Berufsamee. Seit Jänner macht schon der letzte Turnus von Wehrpflichtigen seinen Dienst beim „Bund“, wie die Deutschen die Wehrpflicht gerne nennen.

Und dann sollten nahtlos die Freiwilligen kommen. Doch sie kommen nicht. Das zeigen die ersten Reaktionen auf die Webekampagne des deutschen Verteidigungsministeriums. Dieses hat 498.000 junge Männer angeschrieben (interessanterweise hat man für die jungen Frauen nicht einmal das Porto investiert) und sie zum freiwilligen Wehrdienst eingeladen. Von diesen zeigten ganze 1800 Interesse. Nicht einmal ein halbes Prozent. Und Interesse heißt natürlich noch lange nicht, dass alle am Schluss bei der Bundeswehr landen. Von der körperlichen, geistigen und emotionalen Tauglichkeit gar nicht geredet.

Die schwarz-gelbe Koalition in Berlin hat allerdings mit jährlich 15.000 Freiwilligen gerechnet – angesichts der Größe der Bundesrepublik, ihrer Rolle in der Nato und ihren Auslandseinsätzen ohnedies eine riskant niedrige Zahl. Jetzt werden es halt deutlich weniger. Was wieder bestätigt, dass auch Europas größtes Land beim Marsch in die Selbstaufgabe an der Spitze marschiert.

„Die ins Auge gefassten Einschnitte werden die Fähigkeiten Deutschlands, mit militärischen Mitteln zur nationalen und internationalen Sicherheitsvorsorge beizutragen, erheblich einschränken", heißt es in einem internen Papier des deutschen Verteidigungsministeriums. Dies könne auf mittlere Sicht auch nicht wieder rückgängig gemacht werden.  Offiziell macht man sich freilich Mut und glaubt, dass weitere Werbekampagnen die Zahl der Freiwilligen noch erhöhen werden.

Das alles kann nahtlos auf Österreich übertragen werden. Und es passt absurderweise perfekt in die Groteske der von Darabos schöngerechneten Verteidigungsausgaben. Der Minister hat ja in den letzten Tagen neuerlich die Kosten eines Berufsheers heruntergerechnet, weil halt das Geld knapp ist.

Er verhält sich damit wie ein schwacher Mathematikschüler, dem ständig jemand eine andere Lösung für seine Gleichung einsagt. Der daher ununterbrochen seinen Rechengang so zu manipulieren versucht, dass immer das gewünschte Ergebnis herauskommt.

Aber vielleicht hat Darabos sogar recht: Es wird sich ohnedies kaum jemand fürs Heer melden, bis auf ein paar soziale Outcasts. Und dann wird das Ganze sogar noch viel weniger kosten als berechnet.

Dass das Heer dann halt keine Aufgabe mehr erfüllen wird können, das werden wir alle auslöffeln müssen, wenn Darabos längst nicht mehr amtiert. Dass dann nicht einmal die Trinkwasserleitungen oder Bahnhöfe im Krisenfall gegen Terroranschläge geschützt werden können. Dass dann weder ein Deutscher noch ein Österreicher mehr da sein wird, um Bosnier und Serben davon abzuhalten, sich wieder gegenseitig die Schädeln einzuschlagen und Hunderttausende in dle Flucht Richtung Norden (=Österreich) zu treiben, sobald endlich die internationalen Truppen abgezogen sind. Dass dann niemand mehr da ist, um bei Katastrophenfällen Dämme abzudichten und Lawinen auszuschaufeln.

Aber das ist alles eh wurscht. Weil sich dieses Land, dieser Kontinent  ja schon selbst aufgegeben hat. Vorher hat man noch rasch ein paar lustige Jahre verlebt, auf Kosten der Zukunft in Sachen Sicherheit, Demographie, Schuldenwirtschaft.

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