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Fußnote 200: Der Wiener Weg als Sackgasse

Die Exekutive und die Politik der Bundeshauptstadt waren immer sehr stolz auf den Wiener Weg.Sie sollten sich aber in Wahrheit dafür längst in Grund und Boden schämen.

Wie sehr nämlich dieser sogenannte Wiener Weg in Wahrheit ein Sackgasse ist, hat sich bei den sonntägigen Ausschreitungen im Hanappi-Stadion wieder besonders deutlich gezeigt. Obwohl man schon Tage davor auf den Sportseiten lesen konnte, dass sich etwas anbahnt, waren Veranstalter und Exekutive nicht imstande, die Abhaltung eines Fußballspieles gegen die Rapid-Hooligans sicherzustellen. Was aber kein Wunder ist, wenn vom Fußballklub wie auch ORF-Kommentatoren dieser gewalttätige Horde immer als „zwölfter Mann“ Rapids hofiert wird. Und wenn diese bierbauchschweren und hirnarmen Typen von der Polizei trotz allwöchentlicher Attacken auf U-Bahn-Passagiere und Passanten immer mit Samthandschuhen angegriffen werden. Genau das ist der Wiener Weg: In Wien gehen Politik, Polizei und Staatsanwaltschaft aus ideologischen Motiven (bisweilen freilich auch aus Feigheit) mit Rechtsbrechern prinzipiell und gezielt sanft um (es sei denn, es sind politische Gegner). Das sind etwa Radfahrer, die mehrheitlich des Nachts ohne Licht, aber mit der schon tagsüber gepflegten Rücksichtslosigkeit fahren, ohne dass sie von der Polizei belästigt werden. Das sind abgewiesene Asylwerber, die man trotzdem nicht abschiebt. Das sind Drogensüchtige (samt dazugehörigen Dealern), die immer mehr Wiener U-Bahn-Stationen in Hochrisikozonen verwandeln durften. Das sind gewalttätige oder schwänzende Schüler, gegen die den Lehrern von der Politik alle Gegen- und Strafmittel genommen worden sind. Das sind Autofahrer, die immer öfter Rotlicht als Einladung zur Überquerung von Kreuzungen verstehen, wobei sie im Gegenzug beim Abbiegen auf das Einschalten des Blinklichts verzichten. Das sind Hundebesitzer, die die Leine nur elegant über die Schulter werfen, damit sie die Freiheit ihres Hundes nicht beeinträchtigen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen – der Sukkus ist immer der selbe: Recht und Ordnung werden durch ständiges Zurückweichen und Wegschauen und Liebsein ersetzt. Das Ergebnis war vorhersehbar.

 

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