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Fußnote 196: Die Profis rund um Michael Sp.

Michael Spindelegger beschäftigt in Sachen Öffentlichkeitsarbeit offensichtlich die gleichen tollen Amateure wie Josef Pröll.

Das Außenministerium – das bisher diesbezüglich angenehm keusch war – schaltet nämlich neuerdings in einem Wiener Bezirksblatt ganzseitige Inserate. Es ist schon traurig genug, dass da wieder einmal auch von der ÖVP Steuergeld verschwendet wird, so als ob man sich nicht positiv vom System Faymann abheben will. Überdies ist der Text der Einschaltung ganz offensichtlich nur an ländliche Gemeinderäte adressiert; er wirkt in einem Wiener Gratisblatt wie der Mähdrescher auf der Wiener Ringstraße. Er preist nämlich ein „Servicepaket“ sowie Brüssel-Reisen für Europa-Gemeinderäte an. Solches hat in ganz Wien per definitionem maximal 100 Adressaten. Mehr Gemeinderäte hat die Stadt ja nicht. Denen hätte man viel billiger persönliche Briefe schreiben und gleich ein paar Brüsseler Restaurant-Gutscheine dazu geben können. Ach ja, und es sind nicht Europa-Gemeinderäte, die da Michael Spindelegger anagitiert, sondern „Europa-GemeinderätInnen“. Solchen Genderschwachsinn kann man wirklich punktgenaue Zielgruppenansprache nennen, also die Dummheit, mit der man seine eigenen Wähler verärgert. Aber wenn man schon die Wähler mit Verbrennen von Steuergeld für schwachsinnige Inserate provoziert, und wenn man schon nicht imstande ist, sich anstelle minderbemittelter Studienabbrecher oder absolventen eines P-Billigstudiums mit ihrem Uni-Kauderwelsch Kommunikationsprofis zu holen, dann könnte sich die ÖVP wenigstens bei der Konkurrenz etwas abspecken. Denn gleich daneben steht ein SPÖ-Inserat (ob bezahlt oder unbezahlt ist in diesen Produkten meist nicht mehr unterscheidbar). Und dort ist ganz deutsch von „Akademikerquoten“ die Rede und nicht von irgendwelchen Rinnen. Ein paar Kündigungsbriefe an seine Amateurpartie wären für den neuen ÖVP-Chef zweifellos eine bessere Investition als noch einige solcher Inserate.

 

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