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Wenn die Dinge einmal schlecht laufen, dann geht meistens gleich alles schief. Das passiert jetzt der EU mit den Energiesparlampen, einer zwangsweisen Einführung, welche die Union bei ihren Untertanen an nicht gerade beliebter gemacht hat.
Nun gibt es sogar erstmals Hinweise, dass diese Lampen krebserregende Dämpfe ausstoßen. Das haben zumindest Recherchen des NDR ergeben. Lampen aller Erzeuger stoßen demzufolge Phenol aus, eine wahrscheinlich krebserregenden Substanz, aber auch andere giftige Stoffe. Die Erzeuger weisen hingegen darauf hin, dass die Grenzwerte nicht überschritten würden. Was freilich eine Verteidigung ist, die man in letzter Zeit relativ oft zu hören bekommt.
Nun, ich bin kein Chemiker, um die Gefahr seriös bewerten zu können. Ich sehe aber jedenfalls mit gewisser Schadenfreude das Schicksal der Energiesparlampen. Denn sie sind zum Symbol des Drüberfahrens der Union über die Bürger geworden. Die Union reguliert und reguliert - was natürlich immer auf Kosten der Freiheit geht. Der Zwang wurde von Anfang an europaweit abgelehnt. Dann kamen auch noch die Hinweise auf Quecksilber dazu, das beim Zerbrechen einer Sparbirne austritt. Dann kamen vor allem die Klagen der Konsumenten, dass viele Sparlampen sehr lange brauchen, bis sie auch das tun, weswegen man sie eigentlich einschaltet: nämlich zu leuchten.
Das Phenol wird den Lampen nun wohl ganz das Licht ausblasen. Das passiert unabhängig davon, ob die EU die Lampenpflicht formell aufhebt. Die Konsumenten werden die Sparlampen aber jedenfalls zu Tode boykottieren. So wie sie gerade in Deutschland den E10-Biosprit aus dem Markt hinaus boykottieren. Die Europäer tun solches mit zunehmender Lust. Was auch immer die EU tut und dekretiert, es wird immer öfter mit Vehemenz bekämpft.
In diesem Kampf hat es schon etliche amüsante Partisanen-Tricks gegeben. Zuerst hat sich der Handel auf Jahre hinaus mit den Lampen eingedeckt. Es war ja nur deren Erzeugung verboten worden, nicht der Verkauf. Dann kamen findige Köpfe auf die Idee, statt „Leuchtmittel“ kleine Heizgeräte zu erzeugen und verkaufen, die man in Lampenfassungen schrauben kann und die verblüffenderweise haargenauso ausschauen wie eine gute alte Glühbirne. Aber Heizgeräte sind ja nicht vom EU-Bannstrahl betroffen. Vor einer solchen Maßnahme scheut man in Brüssel noch zurück. Vielleicht erinnern sich manche dort noch an den rumänischen Kommunisten Ceausescu. Dieser hatte sich einen so tollen Palast gebaut, dass dem Staat das letzte Geld ausging, sodass er den Bürgern verbieten musste, wärmer als 14 Grad zu heizen. Was dann im Sturz des Diktators endete.
Einen solchen halten die Eurokraten auch in ihrem eigenen Fall für nicht mehr ganz ausgeschlossen. Strömen doch in einem Land nach dem anderen die Wähler zu heftig antieuropäischen Parteien. Wie zuletzt in Finnland.
Viele dieser Schlappen hat die EU eingefahren, weil sie allzu sehr auf die grünen Panikmacher statt auf die Bürger gesetzt hat, weil sie vor allem die Schreckensmär von der Globalen Erwärmung zum europäischen Credo erhoben hat. Köstlich ist freilich, dass neben den Glühlampenproduzenten und der Agrarindustrie vor allem die Atomindustrie von der Erwärmungs-Story profitiert hat.
Seit dem japanischen Atomunfall – der übrigens zum Bedauern der Grünen noch immer ohne Todesopfer abgelaufen sein dürfte – sind die Grünen aber längst wieder von den Erwärmungsschrecken zu den Atomschrecken zurückgewechselt. Man kann daher davon ausgehen, dass auch das Thema Globale Erwärmung samt E10 und Energiesparlampen von der EU und den Medien rasch wieder in die hinteren Regale geschoben wird. Glaubwürdiger werden sie dadurch jedenfalls beide nicht. Aber wer sein Hirn bei den Grünen abgibt . . .