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Eine der übelsten Verlogenheiten der europäischen Sozialdemokraten sind ihre Vorwürfe gegen die USA, weil sie die tunesischen und ägyptischen Diktatoren gestützt haben. Was den Amerikanern sofort den linken Vorwurf übler Geschäftemacherei eingebracht hat.
Sozialdemokraten wie der diesbezüglich besonders laute Hannes Swoboda verschweigen dabei aber geflissentlich, dass auch sie diese Regime gestützt haben, dass sie die Staatsparteien sogar in die Sozialistische Internationale aufgenommen haben. Sie verschweigen, dass die nun Gestürzten immerhin in einer sensiblen Region eine ganze Generation lang für Frieden gesorgt haben.Was mehr ist, als dort jemals der Fall war.
Und sie verschweigen vor allem die Peinlichkeit, dass ihr Parteifreund Alfred Gusenbauer auch heute noch den kasachischen Diktator gegen fette Geldsummen berät. Oder dass ihr Parteifreund Gerhard Schröder dem ebenfalls nicht gerade als Rechtsstaat einzustufenden Russland gegen ebenfalls fette Summen in seinen Ölinteressen hilft. All das hindert die Sozialdemokraten aber nicht, sich ohne irgendeinen Hauch von Reue weiterhin als Moralapostel aufzuspielen und beispielsweise aus den (absichtlich oder nicht absichtlich) vergessenen Fußnoten von Herrn Guttenberg eine moralische Staatsaffäre zu machen.
Ich bin durchaus realistisch und nüchtern der Meinung, dass man auch mit Russland und Kasachstan Geschäfte machen kann und vielleicht sogar muss, und dass man die dortigen Regimes von außen nicht stürzen kann. Aber ab einer gewissen Schwelle löst bei mir allzuviel Heuchelei nur noch Brechreiz aus.
Zum Glück gibt es Länder wie Estland, die an den von Russland in mehreren jedem Rechtsstaat spottenden Skandalprozessen verurteilten Ex-Unternehmer Chodorkowski mit einer, wenn auch privaten Sondermarke erinnern. Sonst müsste man bisweilen ganz an diesem Europa verzweifeln.