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Fußnote 171: Preisregelung kommt uns teuer, vor allem nachmittags

Es ist eine wunderschöne Lektion darüber, was passiert, wenn ahnungslose Politiker in den Markt eingreifen.

Viele Politiker, fast alle Medien, viele Stammtische und jedenfalls alle Autofahrerklubs haben sich im Laufe der Zeit über Benzinpreise erregt und nach staatlichem Eingreifen geschrien. Wenn man dezent darauf hinwies, dass die Spannen in Österreich im Schnitt niedriger sind als im Ausland, war man sofort als Speichellecker eines Ölmultis entlarvt. Und wenn man daran erinnerte, dass Preisregelungen am Ende immer den Konsumenten am meisten geschadet haben (weshalb sie ja in den letzten 60 Jahren weitgehend aufgehoben wurden), war man ein neoliberaler Steinzeitkapitalist. Das hat alles unseren nach Popularität lechzenden Wirtschaftsminister (der bekanntlich aus der Planwirtschaftskammer WKO kommt) nicht gehindert, eine Preisregelung in der Form zu verordnen, dass Benzin nur noch einmal im Tag, nämlich zur Mittagsstunde teurer werden darf.  Jetzt aber hat der ÖAMTC selber eine Studie veröffentlicht, was die Folge war und ist: An den Tankstellen wird um 12 Uhr das Benzin signifikant teurer. Und dann schaut man erst, ob der Wettbewerb dazu zwingt, die Preise zu senken. Daher wird in Ballungsräumen – also dort, wo es viel Wettbewerb gibt, – seit der Preisregelung Benzin zu Mittag um durchschnittlich 6 Cent teurer, und dann in vielen Stufen wieder verbilligt. Sofern der Wettbewerb dazu zwingt. Am Land sind es hingegen nur 3 Cent. Mit anderen Worten: Nur wegen der Preisregelung wird der Preis gleichsam sicherheitshalber um viel mehr hinaufgeschnalzt als notwendig. Eine Erkenntnis, die in alle Lehrbücher der Ökonomie einfließen und künftigen Wirtschaftsministern als Pflichtlektüre dienen sollte.

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