Abonnenten können jeden Artikel sofort lesen, erhalten anzeigenfreie Seiten und viele andere Vorteile. Ein Abo (13 Euro pro Monat/130 pro Jahr) ist jederzeit beendbar und endet einfach durch Nichtzahlung. 

weiterlesen

Der Eintages(mutige)-Flieger

Einen Tag lang war Niki Lauda der einzig Mutige in diesem Land. Aber eben nur einen Tag lang. Und jetzt fürchtet er sich schon wieder vor der Schwulen-Lobby. Und alle anderen auch.

Der Autofahrer und Flugzeugbetreiber hatte es gewagt, sich öffentlich darüber  zu empören, dass der ORF „aus reiner Quotengeilheit“ schwules Tanzen propagiert (in geplanten Auftritten des Schwulen-Aktivisten Alfons Haider). Lauda forderte ORF-Stiftungsrat und Politik auf, ein klares Wort zu sprechen. Er wolle nicht, dass Kindern und jungen Leuten ein völlig falsches Rollenbild beim Tanzen vermittelt wird. „Bald kommt die Zeit, da werden wir uns alle öffentlich dafür entschuldigen, dass wir heterosexuell sind.“

Wie recht er hatte: Denn schon einen Tag später entschuldigte sich Lauda selbst für seine Äußerungen. Womit er weiterhin im ORF als Experte für alles und jedes auftreten darf. Und womit der ORF weiterhin alles Erdenkliche an Geschmacklosigkeiten versuchen wird, um seine im freien Fall befindlichen Quoten aufzufangen. Alexander Wrabetz ist ja der Meinung, dass zwei miteinander tanzende Männer „ein interessantes Element einer Unterhaltungssendung“ seien.

Wie konnte der sonst so schlaue Lauda nur die wahren Machtverhältnisse in diesem Land so falsch einschätzen? Oder gar zu glauben, irgendwo gäbe es noch mutige Politiker mit einer eigenen Meinung?

Oder gar einen Bischof. Bezeichnenderweise ist Lauda ja nicht einmal auf die Idee gekommen, auch von irgendeinem Vertreter irgendeiner Kirche irgendein klares Wort hören zu wollen. Weil die sich längst alle nur noch zu Tode fürchten. Oder Haiders Auftritt sowieso für super halten.

Klare Worte wird man in den nächsten Monaten jedoch von Dutzenden Predigern in österreichischen Moscheen hören können, die ihren Zuhörern wieder einmal mit einem aktuellen Beispiel in Erinnerung rufen können, in welch dekadent-verachtenswerter Gesellschaft sie hier leben. Die sie aber erst in einigen Jahren ändern werden können, wenn die Moslems hier die Mehrheit bilden. Worauf ein Wrabetz-Nachnachfolger dann halt wieder das Gegenteil für ein „interessantes Element“ halten wird. Etwa vollverschleierte Sprecherinnen . . .

zur Übersicht

Kommentieren (leider nur für Abonnenten)

Teilen:
  • email
  • Add to favorites
  • Facebook
  • Google Bookmarks
  • Twitter
  • Print




© 2024 by Andreas Unterberger (seit 2009)  Impressum  Datenschutzerklärung