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Eines muss man den Grünen zugutehalten: Fad wird einem mit ihnen nie. Dafür sorgen selbst in den ruhigen Nachweihnachtstagen ihre diversen Wortspenden.
Eine stammte etwa vom Bildungssprecher Walser: Schlug der doch tatsächlich als Reaktion auf die Pisa-Studie vor, dass die Schulen alljährlich die Lesekenntnisse der Schüler überprüfen sollten. Da fragt man sich nun wirklich: Was haben die Schulen denn bisher so getan? Jahrelang nicht mitgekriegt, dass da des Lesens Unkundige sitzen?
Lustig wird die Sache vor allem dadurch, wenn man sich den Hauptberuf (Nebenberuf?) des Herrn Abgeordneten Walser in Erinnerung ruft. Er ist nämlich selbst gut bezahlter Schuldirektor im schönen Vorarlberg.
Wie mag es in von Grünen geleiteten Schulen zugehen, wenn ein grüner Schuldirektor mit solchen Ideen daherkommt? Aber vielleicht tue ich Walser unrecht: Vielleicht bedeutet sogar dieser lächerliche Vorschlag für so manche grüne Ohren ein Zuviel der Repression. Denn wie kommen die armen Kinder dazu, dass sie der Lehrer einmal im Jahr fragt, ob sich freundlicherweise einer der Damen und Herrn Schüler (natürlich mit dem riesigen grünen Binnen-I) im letzten Jahr die Mühe angetan habe, irgendeinen Text zu lesen? Das ist ja fast schon so autoritär wie jene komischen Lehrer, die noch gerne verlangen möchten, dass Schüler bisweilen die Schule besuchen. Was ja dank grüner und anderer progressiver Pädagogen und Politiker zum Glück nur noch Theorie in vielen Schulen ist.
Noch gefährlichen zeigen sich die Grünen durch den jüngsten Vorschlag ihrer Parteichefin Eva Glawischnig (die der schwarze Pensionistenhäuptling Andreas Khol in einer altersbedingten Sehschwäche einmal für „wunderschön“ erklärt hatte). Sie will nicht weniger, als „dass man allen zusichert, Ihr habt eine Pension, egal wie Eure Erwerbsläufe waren.“
Mit anderen Worten: Niemand soll mehr unter Druck gesetzt werden, auch vor dem Pensionsalter brav und vor allem legal zu arbeiten, damit er im Alter eine halbwegs ordentliche Pension bekommt. Das passt nahtlos zu den grünen Schulvorstellungen. Sie sind immer von der krausen Vorstellungswelt der einstigen 68er Generation geprägt: Nirgendwo soll Leistung verlangt werden; niemand soll selbst für sein Leben oder seine Befindlichkeit im Alter verantwortlich sein; dafür erfindet man ständig noch weitere neue Ansprüche an den Staat (oder die Bundesländer, wie es die Wiener Grünen gerade tun).
Dass Glawischnig wirklich eine lupenreine Kommunistin ist, beweist sie mit einem weiteren Satz: „Das Zocken am Aktienmarkt“ habe sich der Finanzmarktkrise wegen erledigt. Daher weg mit der Zukunftsvorsorge, daher Gratis-Pension für alle!
Kleinigkeiten, wie etwa diese Pensionen finanziert werden, lässt die grüne Parteichefin natürlich unter den Tisch fallen. Noch ein paar Milliarden mehr Schulden sollten uns grüne Träume doch wohl wert sein, ist das zentrale Wirtschaftskonzept der Partei.
Ebenso ignoriert Glawischnig die Frage,wer die Wirtschaft denn finanzieren soll, wenn niemand mehr Aktien kauft, pardon: zockt. Wahrscheinlich soll das dann alles über einen Fünfjahresplan geregelt werden. Mit bekanntem Erfolg.
So sehr man sich über die Blödheit und Lernunfähigkeit der heimischen Grünen fast ständig ärgern muss, so sehr musste man in den vergangenen Stunden über die deutschen Grünen jubeln: Sie haben eine Abgeordnete als Beobachterin zum russischen Schauprozess gegen Michail Chodorkowski entsandt, die penibel und nüchtern über alle Ungeheuerlichkeiten in jenem Prozess berichtet. Das ist wirklich ein voller Einsatz für das zentrale Grundrechte der Meinungsfreiheit – während bei vielen anderen Politikern die Kritik an der Verurteilung eher den Eindruck einer Pflichtübung hatte.
Allein: Auch die deutschen Grünen verspielen postwendend den Lorbeer. Rufen sie doch zeitgleich schon wieder zu einer Einschüchterungs-Demonstration gegen einen Auftritt Thilo Sarrazins auf. Was ihnen zwar nichts nutzen wird, denn die Zahl der Menschen, die Sarrazin zujubeln und die vor allem sein Buch kaufen und lesen, wird ständig größer (obwohl dieses sich mit seiner Fülle von Daten streckenweise eher wie ein wissenschaftliches Werk liest).
Dennoch sind diese regelmäßigen Demonstrationen mehr als demaskierend für die Grünen: Sie zeigen, dass die Grünen weiterhin totalitär sind, dass sie fremde Meinungen nur dann zulassen wollen, wenn diese ihnen ins Konzept passen. Weshalb man auch den Verdacht nicht los wird, dass sie Chodorkowski nur deshalb verteidigen, weil sie gar nicht mitgekriegt haben, dass er ein klassisch liberaler Marktwirtschaftler ist.