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Da bleibt einem der Mund offen: Das Burgenland ist offensichtlich wirklich so, wie es andere geringschätzen.
Ein burgenländischer Bürgermeister wird beim Manipulieren von Wahlkarten erwischt, muss ein volles Geständnis ablegen – und geht am nächsten Tag ins Amt, wie wenn nichts gewesen wäre. Ob er zurücktritt, will er von der Reaktion der Bürger seiner Minigemeinde abhängig machen. Der Mann ist wohl zu tief ins Weinfass gefallen. Schon heute müsste ihn erstens seine Partei, die ÖVP, ausschließen und zweitens die Gemeindeaufsicht des Landes suspendieren. Drittens müsste es demnächst eine exemplarische – generalpräventive – Strafe geben. Denn mit den Abläufen von Demokratie und Rechtsstaat darf nicht einmal im Burgenland gespielt werden – auch wenn die Bundesregierung in Sachen Budget ein ganz übles Vorbild abgibt. Was nicht dadurch besser wird, dass es dafür keine Strafsanktionen gibt und Bundespräsident wie Nationalrat untätig bleiben, die als einzige die Verfassung verteidigen können.
Nachtrag: Inzwischen hat sich der Herr Bürgermeister zu der Erkenntnis durchgerungen, dass es sicher einen Rücktritt geben werde. Aber zurückgetreten ist er damit immer noch nicht . . .