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Kari der Mutige

Was der tschechische Außenminister Kritisches zur FPÖ gesagt hat, haben wir des langen und breiten aus unseren Medien erfahren. Sehr wenig aber hören wir von dem viel Interessanteren, was er an seinem eigenen Arbeitsplatz tut. Wovon man nämlich in Österreich wirklich etwas lernen könnte.

Karl Schwarzenberg baut 250 Mitarbeiter des 2000 Köpfe starken Außenministeriums einfach ab. Das sind mehr als zwölf Prozent. Er schließt sechs Botschaften und Generalkonsulate. Und er kündigt an, das werden nicht die letzten sein. Das sagte er den in Prag versammelten Botschaftern so direkt ins Gesicht. Und nicht etwa über die Medien.

Wann hat es in Österreich zuletzt einen Politiker mit so viel Courage und Konsequenz gegeben? Jeder österreichische Minister könnte und sollte sich von dem Mann ein dickes Stück abschneiden. Denn bei uns warten noch viel mehr solcher Herkules-Aufgaben auf führungsstarke Minister. Die wir aber leider nicht haben (lediglich die Innenministerin und zum Teil der Sozialminister haben das Zeug dazu).

Hut ab - auch wenn man Schwarzenberg in seinen langen Wiener Jahren eher als nuschelnden Frauenhelden oder Graf Bobby eingeschätzt haben mag. Denn das Schönste ist: Schwarzenberg ist heute der beliebteste Politiker seines ihm erst relativ spät zugänglich gewordenen Heimatlandes.

Die Unsrigen fürchten sich hingegen viel zu viel vor dem, was die Zeitungen schreiben, oder was böse Personalvertreter androhen. Daher werden aber die Tschechen mit Sicherheit einen besseren wirtschaftlichen Weg vor sich haben als die Österreicher.

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