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Bis zum heutigen Tag hat uns der Staat mit all seiner Macht - die bis zum Einsatz der Polizei reichen kann - jeden Cent abgenommen, den wir bisher verdient haben. Erst ab heute gehört das von uns verdiente Geld auch wirklich uns. Früher hat man das Raub genannt (auch dann, wenn die Räuber vorgaben, es für einen guten Zweck zu tun).
Daher dürfen die Österreicher heute - so wie es schon in anderen Ländern üblich ist - heute den Tax Freedom Day "feiern". Als Symbol, dass wir endlich frei sind.
Gewiss kann man jetzt lange streiten, ob die Berechnung des Tax Freedom Day wirklich korrekt auf den heutigen Tag fällt. Ist er später? Ist er früher? Muss man nicht die neu gemachten Schulden ebenfalls berücksichtigen?
Das ist aber letztlich eine unbedeutende Frage angesichts der Tatsache, dass wir im kommenden Jahr diesen Tag zweifellos noch viel später begehen dürfen. Nach welcher Methode immer der Tag berechnet wird. Denn nach den Wiener Wahlen kommt eine gewaltige Steuererhöhungs- und Abgabenlawine auf uns zu, die alles Bisherige noch in den Schatten stellen wird.
Und nur sehr Naive glauben der Regierungspropaganda, dass es nur die "Reichen" treffen wird. In Wahrheit werden wir alle unter den Folgen einer Bankensteuer leiden müssen (die von den zahllosen diskutierten Steuererhöhungsplänen am sichersten ist), um nur eine zu nennen. Und nur doppelt Naive lachen die Regierungspropagandisten nicht aus, wenn sie davon reden, dass lediglich "die an der Krise Schuldigen" zahlen werden.
Oder will die Regierung etwa gar den Vereinigten Staaten einen Steuerbescheid zusenden? Oder der Lehman-Bank? Oder der US-Notenbank Fed? Oder den ebenfalls bis über beide Ohren verschuldeten europäischen Regierungen? Wenn sie das nicht kann, möge sie uns bitte mit dem Geschwätz verschonen.
Aber tut die Regierung nicht viel Gutes mit dem Geld? Nun, niemand sagt, dass die Minister das Geld für ihre privaten Zwecke stehlen. Aber sie setzen es in allen Gebieten, wo sie angeblich oder wirklich Gutes tun, viel ineffizienter ein, als wenn wir selbst damit unsere Schulen, Alters- oder Gesundheitsverorgung organisieren würden. Denn wenn das Geld den Umweg über den Staat nimmt, dann ist damit jedenfalls einmal eine gewaltige Bürokratie zu finanzieren.
Überdies geben Politiker und Beamte Geld nie nach Effizienz aus, sondern nach öffentlichen Stimmungslagen, nach parteipolitischen Interessen, nach dem Wahlkalender. Daher ist es durchaus legitim und tunlich zu sagen: Heute beginnt die Freiheit der Steuerzahler. Und hört am 31. Dezember auch schon wieder auf.