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Arbeitslose: Theorie und Praxis

Selten hat die Realität eine so eindeutige Bestätigung für das geliefert, was die ökonomische Theorie (wenn auch nur die liberale) seit langem gesagt hat: Arbeitslosigkeit ist lange vor allem anderen eine Folge der Lohnkosten. Je höher die Löhne, desto mehr Arbeitslose. Und umgekehrt.

Das hat sich nun in Deutschland ganz konkret gezeigt. Dort ist binnen weniger Tage zweierlei bekannt geworden: Zum ersten, dass in Deutschland die Lohnkosten signifikant gesunken sind. Und zum zweiten, dass die Arbeitslosigkeit im Mai den niedrigsten Stand seit 1992 erreicht hat. Das wohlgemerkt zu einem Zeitpunkt, da europaweit über die Folgen der großen Krise gejammert wird. Die Deutschen haben einfach das richtige Rezept. Und das müsste man von Spanien bis Griechenland den Gewerkschaften um die Ohren schlagen, bis sie es begreifen.

Statt dessen rufen sie allüberall - übrigens unter mäßiger Begeisterung der Arbeitnehmer, sondern nur der Journalisten - zu Generalstreiks, weil endlich die dortigen Regierungen ein paar richtige Maßnahmen setzen. So baut Italien 400.000 Beamtenposten ab; und lässt Hunderte Kulturinstitutionen künftig ohne Subventionen auskommen. Allein das müsste Premier Berlusconi zu einem nationalen Helden machen - und alle bisherigen Gaunereien zu lässlichen Sünden (so schlimm sie sind). Freilich nur dann, wenn Berlusconi dem nun entstehenden Druck der Straße auch standhält.

Liebe Gewerkschafter, es ist doch nicht so schwierig zu begreifen: Wenn ein Produkt billiger wird, wird es mehr gekauft. Wenn die Anstellung eines Arbeitnehmers billiger wird, werden mehr Arbeitnehmer angestellt werden. Das ist die wichtigste wirtschaftliche Wahrheit, auch wenn noch so viele linksradikale Wifo-Experten behaupten, statt dessen mit einer Renaissance der Planwirtschaft oder mit neuen gigantischen Schulden irgendein Problem lösen zu können. Was noch nie geglückt ist.

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