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Kinder, Autos, Banken

Imas hat untersucht, welche Taten nach Meinung der Österreicher härter bestraft werden sollen. Die Liste ist sehr lang. Bei der Reihung zeigt sich, dass die jeweils aktuelle  Berichterstattung auch das Rachebedürfnis der Österreicher beeinflusst, während es offensichtlich eine Reihe von Delikten gibt, bei denen man keineswegs nach Strenge ruft. Vielleicht weil man sie selber bisweilen begeht?

Weitaus an der Spitze beim Ruf nach strengeren Strafen liegt jedenfalls mit 78 Prozent der sexuelle Missbrauch von Kindern. Kein Wunder nach der Berichterstattung der letzten Tage. Im blau-orangen Eck sind diese Strafverschärfungen übrigens schon viel länger gefordert worden.

Hingegen nur sehr geringes Bedürfnis nach strengeren Strafen gibt es bei: Ehebruch, Schwarzarbeit, Beschimpfung von Asylanten, Widerstand gegen die Polizei (das überrascht), Antisemitismus, Ladendiebstahl, Erschleichung von Subventionen, Weitergabe von Amtsgeheimnissen: Hier wollen nur zwischen 8 und 19 Prozent mehr Strafe. Die (sozial sehr schädliche) Schwarzarbeit wird fast harmlos angesehen wie der an der Spitze des Desinteresses liegende Ehebruch, der ja in Wahrheit längst nicht mehr strafbar ist.

So sind wir halt.

Überraschend ist hingegen, dass 46 Prozent nach strengeren Strafen für den "Handel mit Pornografie" rufen - ein längst ganz legal gewordenes Gewerbe! Kommt da gar eine neue Debatte auf uns zu, die eine weitere "Errungenschaft" der 68-er Bewegung zurückdreht?

Auffällig ist auch, dass viel mehr nach Strafen für Alko-Lenker als nach Strafen für Autoraser gerufen wird - obwohl die Raser für viel mehr Tote verantwortlich sind als die Promillesünder. Aber die Berichterstattung erweckt eben einen ganz anderen Eindruck.

Das schlechte Image der Banken und die Beziehung der Menschen zu ihrem Auto kann man wiederum daran ablesen, dass Banküberfälle im gleichen Ausmaß nach strengeren Strafen rufen lassen wie Autodiebstähle. Das Auto ist ja unser heiligstes Gut - und den Banken geschieht schon recht.

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