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In jenen Ländern, wo der Staat weniger als 40 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ausgibt, schrumpfte die Wirtschaft im Vorjahr um 3,3 Prozent. Traurig. Aber noch viel trauriger stehen die ausgabenfreudigen Staaten da, wo mehr als 50 Prozent des BIP von staatlichen Händen ausgegeben werden: Sie schrumpften im Schnitt sogar um 5,3 Prozent.
Der soeben erschienene "Index of Economic Freedom 2010" bringt eine ganze Reihe spannender Ergebnisse, die sich unsere Wirtschaftspolitiker gut anschauen sollten. Die nämlich gerade versuchen, statt durch Sparen mit intensiven Steuererhöhungen die Wirtschaft zu sanieren. Die im ersten Absatz wiedergegebene Korrelation zeigt jedoch deutlich: Je weniger sich Staaten in die Wirtschaft einmischen, umso besser geht es allen. So schlimm ein Jahr der weltweiten Rezession im Prinzip auch ist. Aber der Vergleich macht das Urteil sicher.
Warum eigentlich stößt der x-fach bewiesene Zusammenhang zwischen freier Wirtschaft und Wohlstand immer wieder auf so viel Skepsis? Sind wir alle schon der Propaganda von Staat und Parteien zum Opfer gefallen? Trauen wir uns selber gar nichts mehr zu?
Der neu veröffentliche Bericht macht jedenfalls wieder Mut, gegen diese auch in vielen Medien verbreitete Staatsgläubigkeit anzuargumentieren.
Untersucht wurde darin etwa auch, wie es jenen Ländern gegangen ist, welche die wirtschaftlichen Freiheiten reduziert haben: Sie konnten die Armut in den letzten zehn Jahren laut UN-Statistiken immerhin um 3,4 Prozent reduzieren. Jene Länder aber, die die wirtschaftlichen Freiheiten vermehrt haben, haben die Armut sogar um 5,5 Prozent reduziert. Mit anderen Worten: Das letzte Jahrzehnt war trotz der jüngsten Krise fast überall ein positives im Kampf gegen die Armut, wenn auch die Fortschritte mühsam sind. Aber jedenfalls geht dieser Kampf in Systemen mit mehr Freiheiten für die Wirtschaft, mit mehr Sicherung des Privateigentums mit flexibleren Arbeitsmärkten, mit geringerer Korruption viel erfolgreicher voran.
Zum gleichen Ergebnis führen andere statistische Vergleiche: Je höher die Freiheiten im Wirtschaftsleben, umso höher ist das Durchschnittseinkommen, umso größer sind die politischen Freiheiten, umso besser liegt das Land im "Human Development Index" der UNO.
Wirklich "frei" ist die Wirtschaft allerdings nur in sieben Ländern: Hongkong, Singapur, Australien, Neuseeland, Irland, Schweiz und Kanada.
Österreich liegt unter 179 untersuchten Ländern mit Platz 22 nicht schlecht, aber auch keineswegs begeisternd gut. Gelobt wird die niedrige Korruption und besonders der Schutz des Eigentums. Besonder schlecht liegt Österreich bei der Untersuchung der Staatsausgaben und Steuern - beide sind relativ sehr hoch.
Die schärfste Kritik der Verfasser der Studie (Wall Street Journal und Heritage Foundation) mussten aber die USA und Großbritannien hinnehmen: Wegen ihrer exzessiven Verschuldung im vergangenen Jahr und wegen der viel zu teuren Konjunkturpakete. Harten Tadel gibt es auch für die Rettung von Banken und Autokonzernen durch den amerikanischen Staat. Ein Konkurs wäre in vielen Fällen sinnvoller gewesen. Daher gilt die amerikanische Wirtschaft dem schon seit 16 Jahren erstellten Index zufolge erstmals nicht als ganz "frei". Freilich: Die USA liegen auf Platz 8, China aber auf Platz 140.