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Das BZÖ war in den vergangenen 30 Tagen die weitaus meist zitierte Partei Österreichs. Das geht aus den Analysen von mediainsight.biz hervor, deren wichtigste Ergebnisse in einer Zusammenarbeit mit dem Tagebuch nun regelmäßig hier veröffentlicht werden.
„Weltexklusiv“ würde wahrscheinlich ein Medium der Herrn Fellner diese neue Untersuchungsmethode nennen: Denn zum ersten Mal werden mit diesen Analysen alle Berichte aller österreichischen Fernsehsender und aller wichtigen Radiosender und Onlineangebote (unmittelbar im Zeitpunkt der Veröffentlichung) ausgewertet, damit natürlich auch aller österreichischen Zeitungen.
Die wichtigsten Aspekte der Quantifizierung des politischen Geschehens: Das BZÖ liegt mit 3876 Zitierungen an der Spitze, davon erfolgte freilich alleine am 17. Dezember mehr als ein Viertel. Das bedeutet natürlich, dass die Kärntner Querelen, Parteispaltungen und Schismen die weitaus meiste Aufmerksamkeit auf das BZÖ gelenkt haben. Mit anderen Worten: Dem BZÖ wäre wahrscheinlich in diesem Dezember etwas weniger Aufmerksamkeit lieber gewesen.
Am zweiten Platz liegt die Volkspartei: Sie wurde 3213 Mal genannt. Der Höhepunkt war bei ihr der 11. Dezember. Das war der Tag einer umfangreichen Parlamentssitzung mit einer Dringlichen (Klima-)Anfrage an Landwirtschaftsminister Berlakovich, mit dem Ende des U-Ausschusses und dem Scheitern der verfassungsmäßigen Verankerung der Kinderrechts-Konvention.
Die dritte Stelle nimmt die FPÖ ein: 3038 Nennungen. Sie hat ebenfalls rund um die Kärntner Querelen viel Scheinwerferlicht auf sich gezogen und damit schon am 16. Dezember die meisten Berichte erreichen können.
Deutlich abgefallen sind die Sozialdemokraten: Sie wurden nur 2730 Mal erwähnt. Sie haben bei keinem Thema die inhaltliche Führerschaft erreicht, obwohl sie ja nach wie vor die zahlenmäßig größte Fraktion im Nationalrat stellen. Das Fehlen nationaler Leadership bei der SPÖ zeigt auch das dominante Thema an ihrem stärksten Tag, dem 15. Dezember: Da hat die SPÖ im Burgenland vorzeitige Wahlen beschließen lassen.
Katastrophal absent waren die Grünen: Sie wurden 1819 Mal genannt, also nicht einmal halb so oft wie das BZÖ. Die Detailanalyse zeigt bei den Grünen auch kaum einen Tag mit gehäufter Präsenz. Am besten war für sie noch - wie für die ÖVP - der Tag der Klima-Parlamentssitzung am 11. Dezember, an dem die Grünen freilich nur halb so viele Nennungen wie die ÖVP erzielten; ein unangenehmes Grün-Thema an diesem Tag war freilich auch die Auslieferung des grünen Abgeordneten Öllinger an die Strafjustiz.
Bei solchen Analysen lässt sich natürlich immer streiten, ob häufige Nennungen gut oder schlecht sind. Tatsache ist jedenfalls, dass der Anteil der Radio-Nennungen von BZÖ und FPÖ im linkslastigen ORF viel niedriger war als bei den Privatradios. Das heißt, dass der ORF trotz aller Dementis regierungs- und zugleich grünlastig ist.