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Für das Klima ist alles erlaubt

Wenn es um die „Rettung der Welt“ geht, dann nimmt eine „Star-Wars“-geprägte Generation keine Rücksicht mehr auf Vernunft, wissenschaftliche Sauberkeit oder Demokratie. Bei der „Rettung der Welt“ ist jedes Mittel erlaubt, ja notwendig. Das ist offenbar der gemeinsame Nenner der derzeit in Kopenhagen versammelten Menschen und der vielen durch publizistisches Trommelfeuer Feuerschutz gebenden Medien.

Das ist keine Übertreibung. Denn der Klimaalarm liefert perfekte Argumente zur Einführung einer Diktatur. Eine solche hat schon der schlichte Nikolaus Lauda öffentlich und wörtlich gefordert. Das fordert indirekt auch der amerikanische Horrorfilme-Produzent und Ex-Vizepräsident Al Gore, wenn er von einer Überlebensfrage und einer „nie dagewesenen Bewährungsprobe für unsere Demokratie“ spricht: Diese Formulierung bedeutet, dass die Demokratie versagt hat, wenn Al Gores Forderungen nicht erfüllt werden sollten. Und versagende Systeme werden in aller Regel entfernt, ersetzt, abgebaut.

Das fordert auch jeder Journalist, der behauptet, in Kopenhagen gehe es um die Rettung der Welt. ORF-Journalisten geht das offensichtlich besonders leicht über die Lippen. Und wenn der anfangs laut bejubelte Aufstand vom Audimax gegen das kapitalistisch-demokratische System nun in einer Groteske verendet, also medial vergessen wird, dann ist Kopenhagen die nächste gute Gelegenheit, um zu einer Revolution anzustacheln.

Klar sollte sein: Die Ziele der radikalsten Klimaschützer, nämlich die Null-Emission, sind nur mit diktatorischen Mitteln erreichbar: Umstellung der gesamten Ernährung auf vegetarisch; Verbot von Autos, Flugzeugen und allen Industrieanlagen.

Nur haben die Alarmisten von Kopenhagen dasselbe Pech wie die Umstürzler vom Audimax: Die Menschen sind durch ununterbrochene Horrormeldungen längst abgestumpft und reagieren völlig gleichgültig bis skeptisch. Was freilich auch heißt: sie fürchten sich weder vor dem Klimatod  noch vor dem, was mit der Klimakampagne eigentlich alles insgeheim bezweckt wird.

Wobei jeder Beteiligte andere Interessen hat, die sich nur in der Panikmache treffen: Die Windmühlenerzeuger, die Solaranlagenproduzenten, die Atomwirtschaft, die Klimaforscher (die derzeit fast unendlich viel Geld bekommen), die Bauwirtschaft (die fette Subventionen für Wärmeisolierungen bekommt), die Agrarlobby (für den Biosprit fließt nun auch viel Geld), die UNO (die sich samt der internationalen Diplomatie endlich wieder für wichtig und finanzierenswert halten will), die Regierungen (die wieder einen Grund für Bürokratieausbau zur Regulierung der Klimapolitik und für höhere Steuern haben), die Dritte Welt (die nach Kolonialismus und Ost-West-Konflikt nun einen neuen Anlass gefunden hat, Europa zur Kasse zu bitten), die Medien (in der verzweifelten Hoffnung auf Leserinteresse), die Kirchen (mit ihrem Hang zu apokalyptischen Gefahren) und natürlich wie immer die radikalen Aktivisten von NGOs (die auf neue Spendengelder hoffen).

Kleiner Einschub zu einem scheinbar ganz anderen Thema: Am Beginn dieser Woche gastierte die Kultband vieler Jugendlicher „Wise Guys“ im ausverkauften Konzerthaus; dort fragte ein Bandmitglied eher überraschend, wer sich gegen die Schweinegrippe impfen hat lassen – und fast alle Zuhörer zeigten unter großem Gejohle beim „Nein“ auf.

Das heißt, die Jungen machen sich einfach nur noch lustig über das Panik-Getue. Dabei hat immerhin die Weltgesundheitsorganisation WHO dieser Schweinegrippe wegen die allerhöchste weltweite Alarmstufe ausgerufen.

Und dann entpuppt sich diese Schweinegrippe jedoch als eine relativ harmlose Variante der alljährlichen Grippe. So wie es beim Vogelgrippe-Alarm war, beim Waldsterben, beim Versiegen aller Rohstoffe, bei der alljährlich prophezeiten finalen Krise des Kapitalismus. Es ist kein Zufall, dass es wie bei der Schweinegrippe auch beim Klima eine UN-Organisation ist, die sich neuerdings zur Verkünderin unanfechtbarer wissenschaftlicher Tatsachen aufschwingt.

Irgendwie gleicht sie dem einstigen Kardinalskollegium, das früher auch geglaubt hat, die unumstößliche Wahrheit zu naturwissenschaftlichen Fragen zu haben, über die nicht mehr diskutiert werden dürfe. Die Welt ist eine Scheibe, sie ist der Mittelpunkt des Weltalls und wird nun durch den CO2-Ausstoß der Menschen untergehen.

Hauptschuld an der Verwirrung tragen heutzutage aber die Medien: Die meisten sind fast nie willens, abwägende, relativierende Stimmen wiederzugeben, sondern gieren nur nach der Schlagzeile vom Tag, die halt möglichst dramatisch sein soll. Dass solche Panik-Schlagzeilen aber – fast – immer falsch sind, stellt sich ja in der Regel erst viel später heraus. Dann aber beherrscht längst eine ganz andere Aufregung die Fernsehsendungen und Zeitungen.

Zurück zum Klima. Am bezeichnendsten ist, dass man sich in den Medien und in Kopenhagen fast überhaupt nicht mit den wirklich entscheidenden und grundlegenden Fragen befasst:


  • Woher wollen wir auch nur eine Ahnung haben, wie das Klima in 50 oder 100 Jahren sein wird, wenn wir jenes des nächsten Monats nicht prophezeien können?

  • Wie ernst ist eine Wissenschaft zu nehmen, die nicht einmal im Rückblick den Wechsel von Eiszeiten und Warmzeiten (die übrigens viel wärmer waren als die Gegenwart) fundiert erklären kann?

  • Warum soll ein (eventuell) wärmeres Klima schlecht für die Menschheit sein, wo doch die größten Landmassen im bisher eiskalten Norden (mit einer daher sehr geringen Artenvielfalt) liegen, die derzeit der Temperaturen wegen praktisch ungenutzt sind, während rund um den Äquator vor allem Meere zu finden sind?

  • Warum hat man bis vor wenigen Jahren immer nur mit positivem Unterton vom Temperatur-Optimum des Mittelalters gesprochen, als die Alpen praktisch gletscherfrei waren und als auf Grönland Getreide angebaut wurde?

  • Wer erklärt all die Studien, dass ein CO2-Anstieg erdgeschichtlich jeweils erst NACH einer Zunahme der Temperaturen eingetreten ist?

  • Warum sind in den letzten 20.000 Jahren – eine gar nicht so lange Zeit – die Meeresspiegel um weit mehr als hundert Meter gestiegen, während sich dieser Anstieg zuletzt verlangsamt hat?

  • Warum haben sich seit Kyoto die CO2-Emissionen weit über alle damaligen Versprechungen vermehrt, während die Temperaturzunahme weit unter allen damaligen Prognosen geblieben ist?

  • Warum sollen die nunmehrigen Computerprognosen richtig sein, die für die nächsten hundert Jahre bis zu sieben Grad Temperaturzunahme  prophezeien, während für die letzten 150 Jahre gerade einmal 0,7 Grad gemessen wurden?

  • Warum wird mit keinem Wort gesagt, wie verschwindend klein der vom Menschen beeinflusste CO2-Ausstoß gegenüber dem gesamten – immer schon funktionierenden – Treibhauseffekt ist?

  • Warum wird in all diesen Klima-Informationskampagnen neben vielen anderen Kritikern auch die Resolution von 31.000 Natur- und Wirtschaftswissenschaftern totgeschwiegen? Die haben unter anderem erklärt: „Es gibt keinen überzeugenden wissenschaftlichen Beweis, dass die  menschlichen Emissionen von C02, Methan oder anderen Treibhausgasen jetzt oder in einer absehbaren Zukunft eine katastrophale Aufheizung der Erdatmosphäre und einen Zusammenbruch des Weltklimas verursachen werden.“

  • Warum spricht niemand von der gewaltigen Belastung der Welternährungslage durch die Klimaalarm-bedingte Forcierung von Biosprit, der die Lebensmittelpreise in die Höhe getrieben hat?

  • Warum wird auf der Konferenz in Kopenhagen UNO-offiziell der Datendiebstahl auf einer britischen Universität verurteilt (der wahrscheinlich nur darin bestanden hat, dass ein Mitarbeiter die Instituts-Mails kopiert und weitergegeben hat)? Und warum wird gleichzeitig überhaupt nicht auf den Inhalt der Mails eingegangen, die klar beweisen, dass im Interesse des Alarmismus Daten manipuliert werden, oder dass mit Kampagnen gegen wissenschaftliche Zeitschriften verhindert wird, dass Skeptiker dort ihre Studien veröffentlichen dürfen?


Im Jahre 2050 wird alle Welt nur noch lachen über Politiker-Konferenzen (mit den bekannten Wissenschaftern Faymann und Berlakovich), die 2009 den Temperaturanstieg für das Jahr 2050 beschlossen haben. Und man wird sich hoffentlich wieder mehr des alten Sokrates erinnern und seines Satzes: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Heute aber glaubt man, alles zu wissen, und geht daher der Suche nach der Wahrheit aus dem Weg.

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