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Unis: die nächste Fehlkalkulation der SPÖ

Die SPÖ setzt in letzter Zeit mit traumwandlerischer Sicherheit immer auf die falschen Pferde. Das tut sie jedenfalls auch bei ihrer Reaktion auf die Hörsaalbesetzungen.

Noch bevor die ersten seriösen Umfragen heraußen sind, wage ich jede Wette: Der Mehrzahl der Österreicher sind die Besetzungen mehr als suspekt. Erstens weil diffuse Radikal-Forderungen ungefähr das letzte sind, was die Menschen in Zeiten der Krise hören wollen. Zweitens, weil rechtswidrige und zerstörerische Aktionen hierzulande noch nie große Sympathien gefunden haben. Und drittens, weil jeder Besuch bei den Besetzern immer deutlicher  zeigt, dass die "spontanen" Aktionen primär bundesdeutsche Rädeslführer haben.

Dennoch schickt der ÖGB seine Vizepräsidentin - eine Sabine Oberhauser - ins Audimax, die sich dort mit dem Satz bejubeln lässt: "Haltet durch, solidarisiert euch untereinander." Das ist ja bekanntlich genau das, was sich der durchschnittliche österreichische Arbeiter denkt, wenn ausgerechnet die von seiner Arbeit lebenden Studenten noch mehr wollen. Aber vielleicht will der ÖGB ohnedies nicht mehr die wenigen noch bei ihm verbliebenen Arbeiter vertreten und setzt nun auf deutschen Chaos-Import.

"Österreich" und "Heute", die Lieblingsblätter der SPÖ, übertreiben die Aktionen maßlos. Und auch Werner Faymann ist wieder einmal auf dem Holzweg, wenn er glaubt, punkten zu können, indem er dem Wissenschaftsminister die Schuld an den Aktionen zuschieben will. Aber Faymann tut in seiner begnadeten Intelligenz derzeit ohnedies alles, um hinter der FPÖ Platz 3 zu erobern.

Von zähneklappernder Feigheit ist schließlich auch die Stellungnahme des Wiener Uni-Rektors und des Uni-Rat-Chefs geprägt, die kein Wort der Kritik an den Aktionisten wagen. Da wird Österreichs größte Universität ja bald wieder bei den Rankings an der Spitze liegen, wenn sie von so zittrigen Händen geführt wird.

Johannes Hahn scheint hingegen durch den Ruf nach Brüssel eine überraschende Stärke-Injektion für sein Rückgrat bekommen zu haben. Jetzt müsste er freilich auch noch seinen Parteichef bewegen, endlich auch etwas über die Besetzer zu sagen.

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