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Seit 2000 hat sich an jeder Uni die Zahl der deutschen Studenten mindestens verdoppelt; prozentuell stieg ihr Anteil von 2,6 auf 7,3 Prozent. Was bedeutet das?
Das bedeutet nicht nur, dass die deutschen Medien mit viel Sympathie und Breite über die Uni-Besetzungsaktionen berichten. Das bedeutet auch direkte Entwicklungshilfe an den deutschen Nachbarn. Nicht in Form von Krediten, sondern durch (in jeder Hinsicht) „verlorene Zuschüsse“, wie das im Entwicklungshelfer-Jargon heißt.
Dabei sind die wahren Kosten für die Gäste noch viel höher als der rein numerische Anteil, weil sie bei besonders teuren Studien einen besonders hohen Anteil haben: An einzelnen Human- und Veterinärmedizin-Unis ist schon jeder fünfte Student ein Deutscher, also ein Flüchtling vor dem strengen Numerus clausus (durch den nur die besten Abitur-Zeugnisse zum Zug kommen), vor Studiengebühren, vor Zugangslimits, oder vor der in Deutschland ja noch viel höheren Arbeitslosigkeit, die man durch ein Studium imagemäßig am besten kaschieren kann.
Jedenfalls bestätigen die deutschen Gaststudenten ein altes Vorurteil: Im Organisieren und im Selbstbewusstsein sind sie den Österreichern überlegen (obwohl die erwähnten Motive eher auf eine negative Auslese hindeuten). Die Souveränität, mit der deutschdeutsche Stimmen die phrasenhaften Forderungen aus dem Kollektiv vortragen, kontrastiert scharf zu der kindlichen Unbeholfenheit der hiesigen Hochschülerschaftsfunktionäre (die meistens -innen sind).
Auch organisatorisch ist da ein ordentlicher Zug drinnen. Wie Sekten-Werber machen die Besetzer Propagandaumzüge durch die (vielen) anderen Hörsäle und Universitäten, wo noch studiert wird, und nehmen es auch unbeirrt in Kauf, dabei ausgebuht zu werden.
Jetzt bieten sie sogar schon organisierte „Führungen durch die Protestbewegung“ an. Und sie richten sich dabei insbesondere auch an die „Servicekörperschaft“.
Freilich wissen wir dummen Ösis noch nicht so genau, was das eigentlich für Körper sind. Aber vermutlich sind damit jene Menschen gemeint, die zum reinigenden oder bücherverleihenden Dienst für die Damen und Herren Studenten da sind. Na, wenn diese Einladung keine huldvolle Herablassung ist . . .