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Oberösterreichische Lehrervertreter haben einige harmlose Vorschläge gemacht. Und schon fuhr die politisch korrekte Dampfwalze über sie drüber: Pfui, die bösen Lehrer wollen „Zurück zum Rohrstaberl“!
Die Lehrer hatten aber lediglich verlangt, dass sie irgendwelche Reaktionsmöglichkeiten in die Hand bekommen, wenn Schüler aggressiv werden, die Lehrer beschimpfen, Mobiliar zerstören oder sich sonst wie total destruktiv zeigen.
Als Sanktionen vorgeschlagen wurden (natürlich nicht die Prügelstrafe, sondern): die Verpflichtung zu Sozialdiensten, die Wiedergutmachung des angerichteten Schadens in der Freizeit oder durch Geld. Schüler sollten strafweise auch von gemeinsamen Aktivitäten ausgeschlossen werden können.
Mein Gott, wie sind diese Vorschläge harmfrei. Und ohnedies stark von der zahnlosen Kuschelpädagogik der letzten Jahrzehnte (trotz deren katastrophaler Ergebnisse) geprägt. Laien werden sich höchstens wundern, dass die Lehrer nicht einmal diese erwähnten Strafen einem renitenten Schüler antun dürfen. Wo es doch evident ist, dass eine wachsende Anzahl von – durch Dauer-Fernsehen, Computersucht, Migration oder gar Drogen und Alkohol aus der Bahn geworfenen – Jugendlichen kaum mehr zu disziplinieren ist.
Mein Gott, wie muss man ideologisch verbiestert sein, um da so hysterisch zu reagieren, wie es einige SPÖ-Politiker tun. In Wahrheit signalisiert die für die Schulpolitik zuständige Partei den Lehrern ständig nur Verachtung. So wie in der Zwischenkriegszeit die Arbeiter an den Klassenkampf gegen die Unternehmer geglaubt haben, glaubt jetzt die SPÖ an den ununterbrochenen Klassen-Kampf gegen die Lehrer, im wörtlichen wie übertragenen Sinn. Im Glauben, das sei populär.
Wundert es da jemand, dass die Lehrer im Gegenzug auch bei durchaus diskutablen Punkten, wie etwa der Arbeitszeit und dem Versetzungsschutz ihrerseits auf stur schalten?
Und wieso gibt es außer der Fanatikerin Claudia Schmied eigentlich derzeit in keiner Partei relevante Schulpolitiker? Als ein solcher kann freilich nur glaubwürdig sein, wer kein Lehrer ist. Da kommt sonst immer die strukturkonservative Gewerkschaftssicht heraus. In Wahrheit sind die Eltern die wichtigsten Auftraggeber der Schule. Dann erst alle anderen: Lehrer, künftige Arbeitgeber, ältere Schüler, Vertreter der Steuerzahler - und notfalls auch die Theoretiker der Pädagogik von den Universitäten.