Kurze Erinnerung an die Causa Waldheim, also eine der schwersten innen- und außenpolitischen Krisen der zweiten Republik. Die einzige Untat, die Waldheim jemals nachgewiesen werden konnte, war, dass er in seiner Biographie unangenehme Passagen ausgelassen hat. Dieselbe Untat in noch viel größerem Ausmaß hat ein penibler Tagebuch-Leser nun Werner Faymann nachgewiesen.
Es bleibt vorerst freilich eher offen, ob auch bei Faymann die internationale Gemeinschaft und alle politkorrekten Journalisten dieses Landes in dieselbe Empörung über einen „Lügner“ an der Staatsspitze ausbrechen werden wie bei Waldheim.
Aber der Reihe nach: Kurt Waldheim hat in einem autobiographischen Buch die Zeit seines Kriegseinsatzes am Balkan übergangen, verschwiegen. Die Empörung darüber war im In- wie Ausland groß. Waldheim wurde als Lügner gebrandmarkt. Alle anderen an dieses Schweigen geknüpften Anschuldigungen gegen ihn, vor allem der Verdacht, in dem grausamen Partisanenkrieg am Balkan direkt in Kriegsverbrechen verwickelt gewesen zu sein, konnten freilich nie erhärtet werden. Gutachter sprachen lediglich davon, dass er in der „Nähe“ von Kriegsverbrechen gewesen sein dürfte.
Es war auch sehr bald klar, dass der wirkliche Anlass der Empörung die Tatsache war, dass erstmals ein ÖVP-Kandidat die vermeintliche SPÖ-Erbpacht auf den Job eines Bundespräsidenten durchbrochen hatte. Rechtskräftige Gerichtsurteile entlarvten die SPÖ später als Drahtzieher der Diffamierungskampagne.
Wechsel in die Gegenwart. Ein Tagebuch-Leser hatte sich für die Biographie Werner Faymanns zu interessieren begonnen. Er stellte dem SPÖ-Vorsitzenden vor Monaten fünf konkrete Fragen zu dessen mehr als lückenhaftem Lebenslauf – und hat von einer Johanna Dollhäubl im Namen Faymanns genauso lückenhafte Antworten bekommen. Das ist nun einige Zeit her. Der Leser hoffte, dass im Lauf der Zeit wenigstens in den veröffentlichten Lebensläufen geklärt wird, was Faymann in den Jahren zwischen 1978 und 1985 eigentlich so gemacht hat.
Nichts, kein Wort wurde ergänzt. Kein Schulbesuch, kein Job, keine Universität. Volle sieben Jahre sind damit bis heute ein absolut schwarzes Loch in der Biographie des österreichischen Bundeskanzlers (außer die Übernahme der nicht gerade als vollberuflich geltenden Funktion eines Landesvorsitzenden der Sozialistischen Jugend während vier dieser sieben Jahre).
Das ist nun doch mehr als erstaunlich. Faymann behauptete ja unlängst in Interviews, nie durchgefallen zu sein. Da müsste er eigentlich 1978 maturiert haben. Aber laut Wikipedia hat er erst 1985 – erfolglos – vier Semester Jus zu studieren begonnen. Seine offizielle Karriere verschweigt auch das. Der Beginn dieses Kurzstudiums hat dann jedenfalls Faymanns Karriere ganz offensichtlich unheimlich beschleunigt: im gleichen Jahr 1985 wird er auch schon SPÖ-Gemeiderat in Wien. Und will seinen Lebenslauf ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verstecken.
Das Loch in Faymanns Biographie ist also deutlich länger als jenes in der Waldheim-Biographie. Da stellen sich viele Fragen: Ist es nur bei einem bürgerlichen Politiker ein Skandal, wenn er riesige Löcher im Lebenslauf hat? Haben die Bürger keinen Anspruch, den ganzen Lebenslauf des amtierenden Bundeskanzlers zu kennen? Hat Faymann etwa sieben zusätzliche Jahre gebraucht, um die Matura abzulegen? War er vielleicht gar im Gefängnis? Oder hat er etwa Tag und Nacht in Spielcasinos zugebracht, bis er dort gesperrt wurde?
Nun, solange der SPÖ-Vorsitzende nicht Rechenschaft über sein Leben ablegt, ist es legitim, jedes Gerücht, dass da durch Wien läuft, für bare Münze zu halten. Wobei ausdrücklich hinzugefügt sei, dass für das Tagebuch natürlich die volle Unschuldsvermutung gilt.
Jedenfalls muss die Wahrheit ziemlich schlimm sein, wenn es nicht einmal den Schönschreibern von Partei, Rathaus und Kanzleramt bis heute gelungen ist, sie in irgendeiner verdaulichen Weise zu formulieren.
Der neugierige Leser wurde jedenfalls von der Frau Dollhäupl folgendermaßen beschieden, als er mehrfach eine Antwort auf seine Fragen urgierte:
„Ich habe Ihre Fragen sehr wohl verstanden, aber es ist leider nicht möglich, diese in der von Ihnen gestellten Form zu beantworten. Es ist das Recht jeder/s Einzelnen, zu entscheiden, wieviele Daten aus der eigenen Vergangenheit in den beruflichen Lebenslauf einfließen.
Mit freundlichen Grüßen
Johanna Dollhäubl“
Was halt weitere Fragen aufwirft: Etwa die, ob es neben dem „beruflichen“ noch andere Lebensläufe Faymanns gibt. Und wer die zu Gesicht bekommen darf. Und warum bei jedem anderen Job außer dem eines Bundeskanzlers sehr wohl ein vollständiger Lebenslauf vorzulegen ist.
Zum Abschluss der Wortlaut der Fragen des Bürgers an den
„Sg. Herr Faymann!
Habe als politisch interessierter Bürger einige Fragen zu Ihrem Lebenslauf und Ihren Qualifikationen, zumal ich via Internet die tiefer stehende Fragen nicht beantwortet finde:
1) Sie sind Jahrgang 1960. Gehe ich daher zu Recht davon aus, daß Sie 1978 maturiert haben?
2) Welchen Beruf haben Sie bis 1981 und danach bis 1985 ausgeübt?
3) Welche Qualifikation war erforderlich, um schon in so jungen Jahren – mit 25 – Konsulent der Z zu werden?
4) Zu welchen grundsätzlichen Fachthemen wurden Sie dort jeweils konsultiert?
5) Welche Qualifikation war erforderlich, um danach Geschäftsführer und Landesvorsitzender der Wiener Mietervereinigung zu werden?“
Man wird ja noch fragen und sich seinen Teil denken dürfen.
S.g. Hr. Dr. Pilz, Servus Aufdecker der "Nation"!
Der CV des Hr. BK Faymann ist unvollständig. Wir ahnen Ungereimtheiten ungeheuerlichen Ausmaßes. Der Datenschutz, ich bitte um Entschuldigung, der Linksschutz will keine Informationen über Teile des Lebens unseres großen Sohnes preisgeben.
Sie als Mann der Tat, als Paradenase die jeden Skandal beschnüffelt, müssen doch durch diese Heimlichkeiten erregt werden.
In dieser großen Not ersuche ich Sie um Hilfe bei der Aufklärung dieses Skandals. Ich rieche weltweite Verschwörung und Intrigen. Das ist eine Herausforderung, die nur von Ihnen gemeistert werden kann!
Mit Freundschaft verbleibe ich,
Ihr Denunzianterl
Danke Dr. Unterberger! Die mediale Thematisierung dieser Fragen war überfällig!
Als Blogneuling erlaube ich mir aber, alle Kommentatoren aufzurufen, sich nicht in antilinke Stereotypen zu verlieren. In den wenigen Tagen, in welchen ich das Bloggeschehen beobachte, las ich z.B. mehrfach auch von linken Dodeln.
Solche Ausfälle sind kontraproduktiv, und stärken jene, welche sich beharrlich weigern, die Auseinandersetzung mit den vielen unbequemen Wahrheiten in Tagebuch und Kommentaren auseinanderzusetzen.
Über 90% aller Zeitgenossen, welche sich im Disput in die Enge getrieben, hinter einem "antifaschistischen Grundkonzens" verschanzen, sind außerstande den Begriff Faschismus zu definieren. Sie bemühen sich jedoch, Ihren Widerpart solcherart zu diffamieren!
Gerade jetzt, da im Blog offenbar wieder ein Volltreffer an sachlicher Kritik gelingt, bitte ich alle Kommentatoren, nicht auf das Argumentationsniveau jener Möchtegernantifaschisten herabzusteigen! Sie würden damit die vielen trefflichen Informationen, Argumentationen und Botschaften schwächen!
Bewaffneter Erntehelfer in Nicaragua?
Es ist eine Eigenheit der österreichischen Politik, dass es sehr wohl davon abhängt, welcher Partei man angehört, wenn die Privatdaten veröffentlicht werden. Das Privatleben des HC Strache z.B. ist zur Gänze offen gelegt. Feinsäuberlich wurde seitens der gleichgeschalteten Medien – im Auftrag der Linken – sein Privatleben durchsucht und sämtliche nagativ verwertbaren Daten veröffentlicht. Sei es Paintball oder Scheidung, Diskobesuch (oh wie böse) oder Maßanzug (Kapitalist !), wir wissen alles und werden in Zukunft auch laufend davon informiert werde, Hauptsache es ist negativ und schadet ihm.
Auf der anderen Seite, wird das Privatleben der Rot/grünen Politiker fast wie ein Staatsgeheimnis behandelt, so wie im Kommunismus auch üblich. Hat jemand schon vom ausschweifenden Privatleben des Hr. Häupl gelesen, von seiner Scheidung, von seinen Alkoholproblem, der Mitgliedschaft in der Burschenschaft usw.? Bei Feymann natürlich das gleiche, wie wir nun deutlich bei seinem Lebenslauf sehen. Glawischnig wird fast schon als (antiklerikale) Heilige verehrt, ihre Genossen, teilweisen in linksradikalen Organisationen tätig oder tätig gewesen werden seitens der Medien geschützt. Es ist nur ein Zeichen dafür, dass die Medien im Auftrag der Linken agieren. Ich weiß nicht was passieren würde, wenn die Presse zB. von einem Alkoholexess Häupels berichten würde. Ein Anruf aus der Parteizentrale mit der Drohung von finanziellen und politischen Konsequenzen wäre sicher.
Allein die familiären Verquickungen der Sozis wären aufklärungswürdig. Was bei den rechten böse ist, wird bei den Linken gekonnt zensuriert und ausgeblendet.
Ich frage mich da schon, was uns noch vom Kommunismus unterscheidet. Vielleicht einzig die großen Wandgemälde unserer Staatslenker, um Jahre gejüngt, und im Arbeitsgewand bei der Erntehilfe. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden !
Freundschaft !
Herr Faymann ist bei der richtigen Partei.
Da gilt die Solidarität, das Verschweigen, die Manipulation, die Korruption und zur Not auch die Lüge, wie wir täglich und in den Medien erfahren. Nun Genosse Faymann wird sicher solidarisch von seiner Partei geschützt und es wird dem einen oder anderen Helfer und eventuell sogar Geschichtsfälscher sicher bald was einfallen, sollte der Interessierte weiterhin hartnäckig was zum fehlenden Teil des Lebenslaufes wissen wollen.
Mir persönlich ist Herr Faymann und sein Lebenslauf völlig egal, was er zeigt und wie er sich anstellt als Marionette der Häupl-SPÖ, das reicht für mich völlig aus, um auch an diesem 'Wissensloch' im Lebenslauf des Herrn Faymann nicht interessiert zu sein. Für mich ist es katastrophal, dass solche Menschen die österreichischen Staatsgeschicke lenken dürfen, wie wir alle wissen, zum Verderben Österreichs. Er hat in seiner Amtszeit mit dem 'Partner' zusammen geschafft, Österreichs Mehrverschuldung um ein Drittel zu erhöhen.
Herr Faymann bei den Schulden, ein viel schlimmeres Loch als das in ihrem armseligen Lebenslauf, bin ich nicht solidarisch mit Ihnen und Ihren Lügen zum Thema Schulden und Ihren Theorien und 'Experten', denen Sie mangels Wissens Glauben schenken müssen. Ein bisschen was sollte man selbst auch denken können in Ihrer Position, wie sich das auch jeder Bürger denkt.
Der Lebenslauf ist vorbei, aber die Schulden, die Sie mit dem 'Partner' zusammen den Österreichern aufgehalst haben und täglich aufhalsen, die wirken noch viele Jahrzehnte in die Zukunft, werden alles Erreichte in Österreich zerstören und das, weil unsere 'Führer' nicht denken können und kein Gefühl für Machbares und nicht Machbares mehr haben.
Wissen Sie, wie lange ein Mensch für eine Milliarde Euro arbeiten muss ? Und Sie lassen in der EU leichtfertig Billionen verschleudern und stimmen Verschuldungen zu, die Sie nicht verantworten können, die nicht entschuldbar sind und schwere Schäden anrichten. 9 Miliarden Euros zahlt Österreich bereits Zinsen pro Jahr und ein Drittel davon geht allein auf Ihre Amtszeit zurück.
Die damalige Hetzjagd gegen den an sich untadeligen und eher harmlosen Dr. Waldheim tat mir fast körperlich weh: eine Gemeinheit allerersten Ranges, angezettelt aus Angst und Sorge um den möglichen Wahlerfolg des roten - ebenfalls untadeligen und harmlosen - Präsidentschaftskandidaten.
Politik ist von Natur aus - auch - ein schmutziges Geschäft!
Der Herr Faymann ist mir wahrlich zu harmlos; da will ich mich eigentlich eines Kommentars enthalten!
(mail to: gerhard@michler.at)
Wo kann sich ein Sozi wohl jahrelang aufhalten, was er dann geflissentlich verheimlichen muß? Es drängen sich, natürlich neben der Unschulds-, die abenteuerlichsten Vermutungen auf: war er wie UHBM Häupl gar in einer schlagenden Verbindung und wurde dann als "verlorener Sohn" mit offenen Armen und seinem Insiderwissen bei der SPÖ versorgt? War er in einem linksterroristischen Ausbildungslager, oder hat er gar für den Ostblock spioniert - war ja damals auch bei so manchem Genossen "en vogue"?
Ein ganzer Fragenkatalog tut sich auf und wäre es ein rechter Politiker, würde schon längst ein Linker mit zugespielten Unterlagen eine Pressekonferenz nach der anderen geben - zwecks Medienvernaderei im In- und Ausland!
Aber bei den Genossen werden halt sofort die Reihen geschlossen und wie sehr sie das ganze Land fest im Griff haben beweist, daß absolut nichts durchsickert.
FREUND(ERLWIRT)SCHAFT!