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Wie es in der Realität zugeht, wissen die Edelsozialisten offenbar nicht mehr. Daher sei an dieser Stelle ein ausnahmsweise objektiver Faktencheck ausgebreitet, weil sich dieser nicht auf (linke) Haltungen und selektive Wahrnehmungen stützt, sondern auf die tagesaktuellen Supermarktpreise (diverse Aktionen sowie Rabattpickerl, -markerl, -sammler gar nicht eingerechnet), die Grundrechnungsarten (da könnte es für SPÖ-Politiker zugegeben etwas schwierig werden) sowie die Transferleistungen für Kinder.
Schauen wir uns also an, was eine tägliche "woame Moizeit" wirklich kostet – und erkennen wir, dass man mit zehn Euro pro Tag eine wunderbare, nahrhafte, sattmachende und qualitätsvolle Hauptspeise für vier(!) Personen zaubern kann. Die gleichzeitig kindergerecht ist: von der Qualtität und her und unter dem Aspekt, was Kinder lieben.
Hier die Rezeptvorschläge für eine ganze Woche (zugegeben: bei Experten besorgt, nicht auf meinen eigenen Küchenkünsten aufbauend, die sich eher auf Tischdecken und Abwaschen konzentrieren, und auch ohne darauf einzugehen, ob "Bio" wirklich gesünder – oder nur ein Marketingschmäh ist, um Dinge zu verteuern; jedenfalls sind überall Bio-Produkte angegeben):
Für den Teig
Für die Füllung:
ZUSAMMEN: 9,-
Paprika, Zwiebel: 2,-
ZUSAMMEN: 8,30
ZUSAMMEN: 7,80
ZUSAMMEN: 10,-
ZUSAMMEN: 10,-
ZUSAMMEN: 7,90
ZUSAMMEN: 12,50
Dazu pro Mahlzeit ¼ Liter Hochquellwasser (Bio-Qualität) à 0,0005 Euro (statt picksüßer Limonaden) und kleine Mengen von Gewürzen oder Speiseöl.
Im Schnitt kosten diese Mahlzeiten also pro Tag weniger als 9,50 Euro, macht pro Kind 2,37 Euro (wenn man annimmt, dass ein Kind wirklich ein Viertel davon isst). Auf einen ganzen Monat hochgerechnet kostet also die selbstgekochte "woame Moizeit" pro Kind rund 70 Euro. Damit wäre diese alleine schon mit der Familienbeihilfe gedeckt (bis 10 Jahre gibt es 129 Euro, ab 10 Jahren 149,70 Euro). Und da bliebe sogar noch einiges übrig für eine (gesunde) Salatbeilage oder eine (nicht ganz so gesunde) Nachspeise.
Wobei natürlich gleich dazu gesagt werden muss, dass die Familienbeihilfe beileibe nicht die einzige Transferleistung des Staates für Kinder ist: Während bei den "reichen" Erwerbstätigen steuerliche Vorteile wie der Familienbonus-Plus greifen, sind es bei den "Armen" mittlerweile schon mehr als 600 Euro pro Monat und Kind(!), die durch diverse Sozialtransfers zusätzlich ausbezahlt werden können. Also eigentlich mehr als genügend Geld, um wenigstens "a woame Moizeit" – so diese nicht ohnedies in Schule/Kindergarten wegen Bedürftigkeit gratis ist – zubereiten zu können.
Fazit: Wer die Wahrheit sagt und etwa im Gebühren-TV auf früher nahrhafte Notspeisen wie Erdäpfel mit Butter verweist, wie zuletzt Kurier-Chefredakteurin Martina Salomon, gilt gleich als ziemlich Nazi.
Wobei ich statt Butter zu den Waldviertler Erpfi ein gesünderes Mühlviertler Leinöl empfehlen würde: Das ist gewiss kein Arme-Leute-Essen, sondern eine sattmachende Delikatesse. Wobei man bei dem Begriff aufpassen muss, sonst kommt die SPÖ womöglich wieder auf die Idee, dafür die Mehrwertsteuer anzuheben wie einst der heute verräumte Werner Faymann, der allen Ernstes Wachteleier und Safran auf den Luxus-Lebensmittel-Index setzen wollte (alles natürlich, um damit die "Armen" zu entlasten).
Jedenfalls muss in Österreich an sich kein Kind hungern. Kommt es dennoch dazu, dann sind folgende Faktoren dafür verantwortlich: mangelnde Fürsorge der Eltern, deren fehlendes Bewusstsein über gesunde Ernährung und Lebensmittel, nicht vorhandene Kochkünste, keine Zeit, Faulheit, Desinteresse. Das alles verbunden mit dem (Irr-)Glauben, Junk-Food im Schnellrestaurant oder Fertiggerichte für zu Hause wären billiger und besser.
Aber es ist schlichtweg eine infame Lüge zu behaupten, dass unterdotierte staatliche Leistungen oder zu hohe Lebensmittelpreise dafür verantwortlich sind. Aber wer selber offenbar verlernt hat, sein hart verdientes Geld in möglichst viel köstliche und hochwertige Nahrung für den eigenen Nachwuchs aufzuwenden, der kommt halt auf solch populistische Ideen.