Die von diesem Autor am 30. Dezember 2022 in diesem Gästebuch beschriebene Technologie des inhärent kernschmelzsicheren Dual-Fluid-Kernreaktors ist nun einen Schritt näher zur Verwirklichung gekommen. Am 23. September wurde der Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen der kanadischen Herstellerfirma und der Atomenergie-Behörde von Ruanda zum Bau eines Demonstrationsreaktors bekanntgegeben, der bis 2026 in Betrieb gehen soll, um dann weiter bis 2028 ausgedehnten Tests unterzogen zu werden.
"Die ruandische Regierung wird den Standort und die Infrastruktur für das Projekt zur Verfügung stellen, während Dual Fluid für die technische Umsetzung verantwortlich ist. Wir sind zuversichtlich, schnell an unser Ziel zu gelangen, weil der Einstieg in die friedliche Kernkraft eine der obersten Prioritäten der ruandischen Regierung ist.” Hier der ganze Text.
Dazu wird auch eine Neufinanzierung eingeleitet, die eine Gelegenheit wäre, sich direkt an dieser Entwicklung zu beteiligen und damit entsprechende Vorteile zu erwerben. "Bau und Betrieb des Demonstrationsreaktors werden etwa 70 Millionen Euro kosten. Daher starten wir eine Finanzierungsrunde für qualifizierte Investoren (Mindestinvestment: 200.000 Euro aus aktienrechtlichen Gründen; da wir die Zahl der neuen Aktionäre überschaubar halten wollen, werden höhere Beträge im siebenstelligen Bereich bevorzugt). Wenn Sie mehr erfahren möchten, senden Sie uns bitte eine E-mail an invest@dual-fluid.com – vielen Dank!”
Es sei ausdrücklich betont, dass der Autor keinerlei finanzielle Verbindung zu Dual Fluid hat und auch keine Aktien von Dual Fluid besitzt oder zu besitzen gedenkt.
Was bemerkenswert an dieser Information ist, besteht im Denken eines Landes wie Ruanda, dass nicht nur eine Atomenergiebehörde hat, sondern auch ihr fortschrittliches Denken in die Tat umsetzt!
Länder wie Österreich und Deutschland sollten so eine Gelegenheit beim Schopf ergreifen, anstatt den Kopf bis über den Hals in den Sand zu stecken, und von Kernenergie nichts oder nichts mehr wissen zu wollen – außer ob der durch Kernenergie in den Nachbarländern erzeugte Strom im Winter noch zu kaufen ist. Wenn auch zu erhöhten Preisen.
Die Finanzierung ist ein läppischer Betrag im Vergleich zu den Beträgen, die für die Subventionierung unwirtschaftlicher Energieerzeugung aus den "Erneuerbaren” ausgegeben wird. Die Beteiligung an so einer kernschmelzsicheren Technologie sollte sich sogar politisch verkaufen lassen.
Damit wäre in der Hoffnung auf vernünftige Energiekosten und Preise in absehbarer Zukunft vielleicht auch der wertschöpfenden Industrie der Anreiz abzuwandern etwas genommen.
Die Hoffnung auf Erleuchtung stirbt zuletzt – die Industrie vielleicht schon vorher . . .
DI Helmut Wöber ist Diplom-Bergbauingenieur, lebt in einem Vorort von Vancouver, Kanada, und war beruflich auf allen fünf Kontinenten und Grönland tätig, unter anderen auch auf dem Gebiet Uranexploration und Uranbergbau.