Islam - ist es eine Frage der Interpretation?

In Frankreich werden täglich drei Kirchen geschändet. In Deutschland und Österreich nimmt Gewalt gegen Frauen zu, Gruppenvergewaltigungen waren früher praktisch kein Thema. Die Entstehung von Parallelgesellschaften aus islamischen Ländern stellen die Gastgesellschaften vor Probleme.

Ist es der Islam selbst, ist es eine Fehlinterpretation der Religion, oder liegt der Fehler bei den Gastgesellschaften? Um das zu beantworten, müssen wir uns die Frage stellen, was "der Islam" überhaupt ist. Gibt es in der islamischen Welt allgemein anerkannte Prinzipien, wie er zu interpretieren ist?  Der Islam basiert auf seinen Texten. Allahs Worte sind im Koran niedergeschrieben und besitzen in der islamischen Rechtsordnung oberste Autorität. Mohammeds Leben ist in der Sunna festgehalten und hilft bei der Interpretation des Koran. Sie findet sich an zweiter Stelle der Rechtshierarchie. Erst an dritter Stelle finden wir das Prinzip des Idschma, dem Gelehrtenkonsens. Diese Fiqh (Erkenntnis, Verständnis) bildet die islamische Rechtswissenschaft. Es besteht unter islamischen Gelehrten Einigkeit darüber, dass Koran und Sunna höhere Priorität besitzen und nicht nach dem jeweiligen Zeitgeist zu interpretieren sind. Mehr als die Hälfte dieser islamischen Texte handelt davon, wie "Kafire" (Nicht-Muslime)[1] behandelt werden sollen.

Diesen Teil der Lehre kann man als den "Politischen Islam" definieren. In 89 Versen des Koran wird darauf hingewiesen, dass Mohammed das beste Vorbild für jeden ist. Die Anordnung der Suren des Koran ist von strategischer Bedeutung. Zu einem Thema gibt es oft widersprüchliche Aussagen. Während in der Frühphase des Islam in Mekka für ein Miteinander geworben wird, wird in den späteren Phasen in Medina zum Kampf gegen Nicht-Muslime (Kafire) aufgerufen. Diese Vorgehensweise wird durch die Anordnung der Suren im Koran verschleiert. Sie sind nicht in der Reihenfolge, in der sie aus islamischer Sicht zu Mohammed herabgesandt wurden, sondern der Länge nach sortiert.

  

Nur wer Mohammeds Leben kennt, kann den Koran verstehen. Mohammeds Leben kann man in drei Abschnitte gliedern. Während seiner Zeit in Mekka begann er den Glauben an den einen Gott Allah zu verbreiten. Seine Botschaft stieß im polytheistischen Mekka auf Ablehnung. Dies führte zur islamischen Migration, zur "Hidschra" von Mekka nach Medina. Die "Hidschra" im Jahr 622 n. Chr. markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Aufgrund der Zurückweisung in Mekka begann Mohammed in Medina Handelskarawanen zu überfallen, jüdische Stämme zu vertreiben und zu vernichten sowie seine militärische Macht auszubauen.

In der dritten Phase seines Lebens eroberte Mohammed Mekka und weitere Gebiete. Sowohl die gewaltsame als auch die politisch ideologische Ausbreitung wird als Dschihad, Anstrengung zur Verbreitung des Islam, bezeichnet. Nicht-islamische Gebiete sollen in islamische umgewandelt werden. Nicht-Muslime (Kafire) sollen sich den Gesetzen des Koran und der Sunna Mohammeds, der Scharia, unterwerfen. Scharia bedeutet eine Einschränkung der Gedankenfreiheit, der Redefreiheit, der Freiheit der Kunst und eine institutionalisierte Diskriminierung von Nicht-Muslimen. Diese dürfen nur in untergeordneter Stellung leben und keine politischen Ämter besetzen.

Eine bittere Realität

Wir leben in der Zeit der größten Christenverfolgung weltweit. Die Gewalt gegen Frauen nimmt zu. Europa ist einer Massenmigration aus islamischen Ländern ausgesetzt. Ausschreitungen "gegen Polizeigewalt" nehmen zu. Mehr als 40.000 Menschen aus 120 Ländern zogen 2017 in das Gebiet des IS. Zeitgleich versuchen sich Nicht-Muslime in einem absurden Dialog mit einzelnen Vertretern des Islam. Haben all diese Menschen den Islam nur falsch interpretiert? Nein, die Islamisierung Europas geschieht nach dem Vorbild Mohammeds gemäß der islamischen Lehre. In der ersten Phase von Mohammeds Leben, der mekkanischen Phase, war der Islam schwach. So wie Mohammed in dieser politisch schwachen Zeit in Mekka um Toleranz geworben hat, so wird heute von Vertretern des Islams, aber auch durch die unwissende Kafir-Gesellschaft um Toleranz für den Islam geworben.

Durch den Dschihad der Schrift und der Rede ist es möglich, Nicht-Muslime gezielt in die Irre zu führen, ihnen ein angepasstes Bild des Islam zu vermitteln, bis hin zur Täuschung, wenn es politisch notwendig ist. In der öffentlichen Berichterstattung, aber auch in Lehrbüchern, Schulen und Universitäten wird oft ein falsches Bild des Islam gezeichnet. So werden ganze Generationen in die Irre geführt und handlungsunfähig gemacht.

In der zweiten Phase von Mohammeds Leben, der medinensischen Phase, baute Mohammed seine militärische und politische Macht aus. Diese Phase beginnt mit der "Hidschra". Die islamische Migration in nicht islamische Länder können wir auch heute beobachten. Mohammeds Angriffe in Medina werden als Verteidigungskämpfe dargestellt. Er griff Handelskarawanen an, weil seine Lehre nicht anerkannt wurde. Die erste Moschee wurde erbaut, sie war auch Gerichtshof und militärischen Funktionen gewidmet. Diesem Vorbild entsprechend wächst in Europa die islamische Infrastruktur und mit ihr der politische Einfluss auf unsere Gesellschaft. Der Islam hat eine komplexe Geschichte, die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckt. Heute sehen wir, dass sich einige Aspekte dieser Geschichte wiederholen und die öffentliche Ordnung prägen.

Wachstum islamischer Organisationen in Deutschland

 

Die islamischen Organisationen werden zur Wissensautorität. Schritt für Schritt wird versucht, Prinzipien der Scharia in unsere Rechtsordnung einzuführen. Politiker und andere Schlüsselpersonen werden gezielt angesprochen. Es werden Gemeinsamkeiten gesucht, Kontakte gepflegt und betont, dass Muslime Opfer von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus seien. Zum Beispiel wird das Verbot, Mohammed und den Islam zu kritisieren, über den Begriff Blasphemie, Islamophobie und Rassismus in die Gesetzgebung eingebracht.

Ein weiteres Beispiel für den defensiven Dschihad sind die heftigen Reaktionen durch den Einfluss des Politischen Islam in Frankreich auf die französische Staatsgewalt. Der Kafir- Staat wird aufgefordert, mehr Geld und Unterstützung in die parallelen Gesellschaftsstrukturen zu investieren, um Gewalt zu verhindern. Desto mehr Gewalt, desto mehr sollten die "Kafire" den Islam unterstützen, um zukünftige Gewalt zu verhindern. Dieser Prozess endet, wenn der Kafir-Staat sich dem Politischen Islam ganz unterworfen und seine Souveränität verloren hat. In der dritten Phase des Dschihad erringt Mohammed schließlich die Oberhand. Es gelingt ihm Mekka zu erobern, die Kafire (Nicht-Muslime) zu unterwerfen und sein Gesetz einzuführen. In vorislamischer Zeit war die Kaaba (quaderförmiges Gebäude im Innenhof der Moschee in Mekka) von 360 Statuen verschiedener Götter umgeben. Auch Jesus und Maria hatten dort ihren Platz. Nach erfolgreicher Eroberung ließ Mohammed alle Gottesabbildungen zerstören. Die Zerstörung von nicht-islamischen Kulturgütern fand so Eingang in die Lehre des Islam.

Wir beobachten das nicht nur bei der Schändung von Kirchen, sondern an vielen abgeschlagenen Nasen von antiken Statuen, wie beispielsweise der Sphinx in Ägypten. Es zeigt sich: Ein friedliches Mit- oder Nebeneinander ohne klare Unterwerfung und Diskriminierung durch den Islam ist gemäß dem islamischen Gesetz nicht erlaubt.

 

Dipl. Soz. Arb. Maria Schwaz ist Landesdirektorin des CSPII (Zentrum für das Studium des Politischen Islam International). Nähere Infos und die Möglichkeit der Mitarbeit finden Sie unter www.cspii.org.

[1] Kafir (arabisch Singular) – Kafire (deutsches Plural) sind die Nicht-Muslime

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