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Und wieder setzt die ÖVP einen weiteren Schritt, um wichtige Wählergruppen zu verärgern und die eigenen Überzeugungen zu verraten. Und wieder ist es Unglücksministerin Raab, die dabei als Hauptakteurin auftritt und auch noch stolz ist darauf. Und wieder hat man eine Chance versäumt, zumindest scharfen Protest zu artikulieren gegen völlig überflüssige Überregulierungen durch die EU, die sich in Materien einmischt, mit deren eigentlichem Auftrag sie absolut nichts zu tun hat. Und wieder gehen wir einen Schritt weiter in den Totalitarismus, wo sich eine für überlegen ansehende Machtelite diktatorisch in das private Familienleben der Menschen einmischt. Warum nur agieren Raab&Co so blöd?
Diesmal geht es um das Kinderbetreuungsgeld, das Eltern samt jobgeschützter Karenzzeit bekommen, wenn sie zur Betreuung eines kleinen Kindes daheimbleiben. Dabei kommt es (nach einer derzeit kasuistischen und auch nicht perfekten österreichischen Regelung) nun in Umsetzung einer EU-Richtlinie zu einer Neuregelung. Der provozierende Kern: Die volle Bezugsdauer von 24 Monaten erhält man nur dann, wenn der andere Ehepartner (nach allen Erfahrungen ist das meist der Vater) mindestens zwei Monate seine Berufstätigkeit unterbricht.
Dieser Zwang ist empörend:
Besonders widerlich sind die (zu 99 Prozent von Kampffeministinnen geschriebenen) Kommentare in Medien und Politik, dass die zwei Monate viel zu wenig wären. Sie seien zu kurz für einen "langfristigen Effekt" (ergänze: "der Umerziehung"). Mit anderen Worten schreiben die Medien und Parteien den Lesern und Parteien damit: Wir wollen, dass ihr noch mehr eingeengt, reguliert, kontrolliert werdet, weil ihr zu blöd seid, über euer Leben selbst zu entscheiden.
Die Menschen aber fragen sich und speziell die ÖVP etwas ganz anderes:
Dazu kommen die Probleme jener Familien, die – aus welchen Gründen immer – die neue Diskriminierung schlucken und nach 22 Monaten einen Kindergartenplatz suchen. Und keinen finden. Denn viele Kindergärten nehmen erst Kinder ab dem zweiten Geburtstag. Ganz abgesehen davon, dass es auf dem Land oft überhaupt nicht genügend Kindergärten gibt, vor allem nicht genügend ganztägige. Was auch meist damit zusammenhängt, dass auf dem Land oft noch die Dreigenerationen-Familien funktionieren.
Aber die werden wohl bald auch alle verboten.